BERLIN. Rund 190.000 Personen aus den Westbalkanstaaten haben Visumsanträge zur Einreise nach Deutschland gestellt. So habe sich die Zahl der Anträge seit 2015 „auf knapp 65.000 im Jahr 2019 mehr als verdreifacht“, teilte das Auswärtige Amt (AA) laut Neuen Osnabrücker Zeitung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linkspartei mit.
Insgesamt liegen in den deutschen Auslandsvertretungen in Albanien, Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien 192.263 Visums-Registrierungen. Dabei kämen die Einrichtungen mit der Abarbeitung der Anträge kaum nach. So würden noch Visumstermine für Antragsteller aus dem November 2017 vergeben. Allein aus dem Kosovo wollten 78.000 Personen nach Deutschland kommen.
Ein Drittel der Einwanderer sind Roma
Viele Einwohner der Staaten beabsichtigten mit einem Arbeitsvisum einzureisen. Daneben gehe es vielen jedoch auch um den Familiennachzug in die Bundesrepublik. Während der Asylkrise 2015 waren viele Migranten über die Westbalkanstaaten nach Mitteleuropa gereist.
In der Vergangenheit waren ein Drittel der Migranten aus den Westbalkanstaaten Roma. Erfahrungen mit den eingewanderten Zigeunern hatten gezeigt, daß sie nur selten Arbeit finden konnten. (ag)