BERLIN. Die CDU will ihren Sonderparteitag zur Wahl eines neuen Vorsitzenden schneller ansetzen als zunächst geplant. Wie die scheidende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Montag mitteilte, wählten die Christdemokraten den 25. April für den Parteitag. Über einen entsprechenden Zeitplan habe das CDU-Präsidium am Montag morgen beraten, meldete die Nachrichtenagentur dpa.
Ein Journalist von Mediapioneer schrieb zudem, auch die zunächst von mehreren CDU-Spitzenpolitikern präferierte Teamlösung sei vom Tisch. Der Parteitag fände in acht Wochen statt. Nach dem Treffen des Präsidiums ist laut dpa für den Montag auch ein Treffen des CDU-Vorstandes geplant.
++Eil++Die @CDU will schon in 8 Wochen auf einem Sonderparteitag ihre neue Führung bestimmen. Teamlösung out, Kampfkandidatur in. Vielleicht ist das ja auch besser so.. #richtungswahl @akk @_FriedrichMerz @ArminLaschet @jensspahn @n_roettgen
— Michael Bröcker (@MichaelBroecker) February 24, 2020
Zuvor hatte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther seiner Partei geraten, den Parteitag noch weit vor der Sommerpause zu terminieren. In Hamburg könne jeder sehen, welche Vertrauensverluste eine „irrlichternde CDU“ erleide, sagte Günther im SWR. Die CDU hatte am Sonntag bei der Bürgerschaftswahl in der Hansestadt ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren.
Günther: Führungsfrage schnell klären
Günther forderte, vor allem die Führungsfrage auf Bundesebene schnell zu klären. Dies sei auch die Stimmung in der Partei. Allerdings fordere er niemanden in der Partei auf, seine Kandidatur zu erklären. Er halte es eher für „sympathisch, wenn sich die möglichen Kandidaten untereinander verständigen würden“. Ihm zufolge brauche es auch kein Team an der Spitzen, sondern jemanden, der führt, sich anschließend „aber auf ein Team an seiner Seite verlassen“ könne.
Der stellvertretende Parteivorsitzende Thomas Strobl äußerte im ZDF die Hoffnung, daß sich die Anwärter Friedrich Merz, Armin Laschet und Jens Spahn einvernehmlich einigten. Er sei sich aber bewußt, daß die Chancen dafür nicht sonderlich gut stünden. Auch Laschets Vorstandskollegin Julia Klöckner sprach sich für eine solche Team-Lösung aus. Bisher kündigte als einziger der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen seine Kandidatur offiziell an.
Kramp-Karrenbauer stimmt sich mit Söder ab
Vor zwei Wochen hatte die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer erklärt, nicht die Kanzlerkandidatur der Union anzustreben. Außerdem kündigte sie an, ihren Parteivorsitz abzugeben. Kramp-Karrenbauer war wegen der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten mit den Stimmen von CDU und AfD in die Kritik geraten.
Sie betonte aber, sie wolle den Prozeß der Kanzlerkandidatur im Sommer mitorganisieren. Neben den Kandidaten für den Parteivorsitz fiel bei der Frage nach dem Spitzenkandidaten der Union auch regelmäßig der Name Markus Söder (CSU). Laut dpa stimmte sich Kramp-Karrenbauer auch dieses Wochenende mit dem CSU-Chef ab. Es sei dabei sowohl um das Ergebnis in Hamburg, als auch um die Lösung der Führungsfrage gegangen. (ls)