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Davos, Trump und Spotify: Kaisers royaler Wochenrückblick

Davos, Trump und Spotify: Kaisers royaler Wochenrückblick

Davos, Trump und Spotify: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Davos, Trump und Spotify
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Mit ihrer Kritik an Donald Trump stahlen sich vergangene Woche Greta Thunberg und Robert Habeck gegenseitig die Show. Unterdessen setzt der Musikanbieter Spotify neue Maßstäbe in Sachen vermeintlicher Gendergerechtigkeit. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Es war eine gute Woche für die Mehrheit der deutschen Journalisten. Konnten sie doch in einem Aufwasch ihren beiden liebsten Hobbys frönen: Über Donald Trump herziehen und für Robert Habeck schwärmen. Möglich wurde diese berichterstatterische Traumkombination durch den mutigsten Akt seit der AfD-Kritik von Sarah Connor. Der Grünen-Chef hat sich doch tatsächlich getraut, den US-Präsidenten zu kritisieren und dessen Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, ein „Desaster“ zu nennen.

Daß der Che Guevara der Ökohaus-Besitzer auch ohne höheres Staatsamt oder sonst irgendeiner wichtigen diplomatischen Funktion, die seiner Meinung zum Welt-Gipfeltreffen der Mächtigen eine höhere Relevanz verleihen würde, mit seinem Statement so viel öffentliche Aufmerksamkeit bekam, muß nicht weiter verwundern. Schließlich sprach Habeck etwas aus, was man auf jeder politisch korrekten Party problemlos aussprechen kann und das so ziemlich alle, die in Deutschland etwas zu sagen haben, hören wollen. Nichts gilt in Mainstream-Medienkreisen als heroischer.

Nouripour empört mit China-Lob

Ein anderer Grüner hat derweil für weniger positive Schlagzeilen gesorgt. Was aber auch daran liegen könnte, daß selbst die Kulturmarxisten nicht immer alles schreiben können, was sie vielleicht gerne schreiben würden. Der grüne Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour hat in einem Tweet zum Thema Umweltschutz ausgerechnet die chinesische Regierung gelobt.

Auf Twitter schrieb er: „An alle aus der „Geht-nicht“-Fraktion: China verbietet bis Ende des Jahres Plastiktüten in Großstädten. Wo ein Wille ist, ist Umweltschutz.“ So klingt einer, der noch Träume und Visionen hat. Ökosozialistisch korrekt hätte der Satz allerdings natürlich eigentlich lauten müssen: „Wo ein Wille ist, da ist ein Verbot.“ Aber auch das wäre dann vielleicht zum jetzigen Zeitpunkt doch noch eine Spur zu ehrlich gewesen.

Auch die grüne Fee der Klimaschutzbewegung, Greta Thunberg, war diese Woche mal wieder in aller Munde. Die tingelt bekanntlich ja von Politgipfel zu Politgipfel wie ein alternder Schlagerstar durch die Möbelhäuser der Republik. So nahm sie natürlich auch am Weltwirtschaftstreffen in Davos teil. Genau wie Habeck antwortete die Teenagerin auf die Ansprache Trumps. Das intellektuelle Niveau ihrer Antwort war ungefähr das Gleiche.

„Künstler*innen“ bei Spotify

So haben der grüne Posterboy aus Lübeck und das noch grünere Mädchen-Idol aus Schweden sich auch gegenseitig ein bißchen die Show gestohlen. In Zukunft sollte die Nachhaltigkeitslobby vielleicht besser nur noch jeweils einen der beiden zu solch politischen Großereignissen schicken, beziehungsweise auf Donald Trump ansetzen.

Grün vor Neid könnte manch ein Genosse auf Sigmar Gabriel geworden sein. Anders als Luisa Neubauer hat der nämlich noch nie einen lukrativen Posten abgelehnt. Jetzt wird er Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Immerhin dürfte es seine Parteifreunde beruhigen, daß ihr ehemaliger Popbeauftragter alle weiteren politischen Ambitionen innerhalb der SPD ein für allemal aufgegeben zu haben scheint. Wenn es die Partei nun tatsächlich irgendwann doch noch schafft, Thilo Sarrazin rauszuwerfen, können die deutschen Sozialdemokraten sich ganz in Ruhe und völlig ungestört von jeglichem öffentlichen Interesse oder „frauenfeindlicher Kritik“ an Saskia Esken endgültig selbst auflösen.

Bei Spotify werden die Interpreten nach dem neuesten App-Update vielgeschlechtlich interpretiert und gegendert. Der Streaming-Dienst hat relativ still und heimlich das Gendersternchen eingeführt. Wer nach Künstlern sucht, findet dort deshalb nun „Künstler*innen“. Ein wichtiger Schritt für die ver-ladygaga-sierung von Kunst, Kultur und Gesellschaft. Außerdem erstellt Spotify jetzt übrigens Playlists für Haustiere, je nach Art und „Persönlichkeit“. Aber das ist natürlich eine völlig andere Geschichte.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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