KÖLN. Nach Protesten haben die Veranstalter des Kölner Christopher-Street-Day (CSD) das Motto des Umzugs „Einigkeit! Recht! Freiheit!“ zurückgezogen. „Wie wünschen uns einen für alle Menschen angstfreien, sicheren und respektvollen CSD, den alle Demokraten gerne unterstützen. Das dies unter dem gewählten Motto nicht möglich ist, haben auch die Diskussionen gezeigt“, teilten die Organisatoren am Sonntag abend mit. Unter dem neuen Motto „Für Menschenrechte“ solle nun „gemeinsam und einig“ demonstriert werden.
Nach Bekanntwerden des ursprünglichen Mottos hatte es teils massive Kritik von Antifa-Gruppen gegeben, berichtete der WDR. Ein Vorwurf lautete, die CSD-Veranstaltung beziehe sich „unkritisch und selbstvergessen auf die bundesrepublikanische Rechtsordnung, die Nationalhymne und andere nationalistische Symbole“.
Linke Jugendorganisationen drohten, Umzug zu boykottieren
Widerspruch ernteten die Organisatoren auch von den Nachwuchsorganisationen der Grünen, der SPD und der Linkspartei. In einem gemeinsamen Schreiben bezeichneten sie das Motto, das eine Anlehnung an die ersten Zeilen der Nationalhymne ist, als „unverantwortlich in Zeiten von verstärktem Nationalismus und immer noch andauernder Diskriminierung queerer Menschen durch den deutschen Staat“. Für den Fall, daß das Motto nicht geändert würde, drohten die Gruppen mit ihrem Fernbleiben.
Der CSD ist eine Parade während der sogenannten Cologne Pride. Dabei handelt es sich um eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe für die Rechte von Homo- und Transsexuellen im Juli. (ag)