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Shell-Studie: Mehrheit der Jugendlichen sorgt sich um Debattenklima in Deutschland

Shell-Studie: Mehrheit der Jugendlichen sorgt sich um Debattenklima in Deutschland

Shell-Studie: Mehrheit der Jugendlichen sorgt sich um Debattenklima in Deutschland

Gruppe von Jugendlichen
Gruppe von Jugendlichen
Eine Gruppe von Jugendlichen diskutiert (Symbolbild) Foto: picture alliance / Arco Images GmbH
Shell-Studie
 

Mehrheit der Jugendlichen sorgt sich um Debattenklima in Deutschland

Eine Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland sorgt sich um das Debattenklima hierzulande. Demnach bejahen 68 Prozent der Befragten die Aussage: „In Deutschland darf man nichts Schlechtes über Ausländer sagen, ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden“.
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HAMBURG. Eine Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland sorgt sich um das Debattenklima hierzulande. Dies ist das Ergebnis der 18. Shell Jugendstudie, für die zwischen Januar und März mehr als 2.500 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen zwölf und 27 Jahren befragt wurden.

Demnach bejahen 68 Prozent der Befragten die Aussage: „In Deutschland darf man nichts Schlechtes über Ausländer sagen, ohne gleich als Rassist beschimpft zu werden“. Zu den häufigsten Ängsten der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zählen neben der Angst vor Terroranschlägen (66 Prozent) und vor dem Klimawandel (65 Prozent) auch die Angst vor einer wachsenden Feindschaft zwischen Menschen mit unterschiedlicher Meinung (56 Prozent). Für die Befragten rangiert diese Sorge noch vor wirtschaftlichen und sozialen Nöten. Im Osten (59 Prozent) ist sie noch etwas ausgeprägter als im Westen (55 Prozent).

Mehrheit glaubt, Regierung verschweige die Wahrheit

Darüber hinaus zeigt die Umfrage ein gemischtes Bild. 52 Prozent sorgen sich etwa um eine steigende Ausländerfeindlichkeit in Deutschland. Gleichzeitig spricht sich aber auch jeder Zweite dafür aus, daß die Bundesregierung weniger Einwanderer aufnehmen soll als bisher. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) unterschreibt die Aussage „Die Regierung verschweigt der Bevölkerung die Wahrheit“, und ein gutes Drittel glaubt, die Gesellschaft werde „durch den Islam unterwandert“.

In der Asyl- und Flüchtlingsfrage unterteilen die Macher der Studie die Jugendlichen in fünf Kategorien und kommen zu dem Ergebnis, daß zwölf Prozent als „Kosmopoliten“ bezeichnet werden können, die befürworten, daß Deutschland Flüchtlinge aufgenommen habe und die „so gut wie alle populistisch gefärbten Statements“ ablehnten.

27 Prozent gehören demnach zu den „Weltoffenen“, die mehrheitlich gut fänden, daß Deutschland Flüchtlinge aufgenommen habe und die sich von „explizit sozial- oder nationalpopulistischen Statements“ distanzierten. 28 Prozent seien in der Gruppe der „Nicht-eindeutig-Positionierten“, die oftmals für Aussagen zugänglich seien, „die auf ein diffuses ‘Meinungsdiktat’ abzielen und die an ein vorhandenes Mißtrauen gegenüber Regierung und sogenanntem Establishment anknüpfen“.

Neun Prozent sind „Nationalpopulisten“

24 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zählt die Studie zu den „Populismus-Geneigten“, die sich dadurch auszeichnen, daß sie der Flüchtlingsaufnahme mehrheitlich ablehnend gegenüberstünden und etwa der Aussage zustimmten: „Der Staat kümmert sich mehr um Flüchtlinge als um hilfsbedürftige Deutsche“. Neun Prozent seien hingegen „Nationalpopulisten“, die „populistisch aufgeladenen Statements durchgängig“ zustimmten und eine „generell ablehnende Haltung gegenüber Vielfalt“ einnähmen. (tb)

Eine Gruppe von Jugendlichen diskutiert (Symbolbild) Foto: picture alliance / Arco Images GmbH
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