ABENSBERG. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat am Politischen Gillamoos im niederbayerischen Abensberg die Grünen und deren Politik scharf attackiert. „Wir müssen die grüne Ideologie stoppen, bevor die noch mehr Unheil anrichten“, forderte er auf dem Volksfest, das als eines der ältesten im Freistaat gilt. Traditionell steht der Frühschoppen am Montag dort im Zeichen der politischen Prominenz.
Politiker der Grünen bezeichnete der Freie-Wähler-Chef als „Großstadt-Ökologen“. Sie forderten Enteignungen, hätten aber selbst noch nie zwei Steine aufeinandergesetzt. Die Grünen hätten „selber noch nie Dreck unterm Fingernagel gehabt, höchstens gelbe Fingernägel vom Kiffen“. Mit Blick auf Juso-Chef Kevin Kühnert und den Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck sagte Aiwanger: „Wir brauchen keine rot-grünen Deutschland-Vernichter.“
Ebner-Steiner: Das „C“ stehe heute für „CO2 religiös“
Die Freien Wähler seien, das zeigte das Wahlergebnis in Brandenburg, nicht nur eine bayerische, sondern auch eine deutsche Partei, sagte Aiwanger dem Bayerischen Rundfunk. Man wolle eine „vernünftige bürgerliche Alternative“ zu allen extremen Parteien sein. Nur mit den Freien Wählern könne man ohne Linke und Grüne regieren.
Die AfD-Fraktionschefin im Bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, teilte am Gillamoos vor allem gegen die CSU aus. Deren C stehe heute für „CO2 religiös“. Söder, den sie als „kleinen Markus“ bezeichnete, sei von der „Grünen-Oberschülersprecherin“ benebelt, sagte Ebner-Steiner mit Blick auf die Fraktionsvorsitzende der Öko-Partei im Maximilianeum, Katharina Schulze.
AfD-Europaabgeordneter Maximilian Krah appellierte an das bayerische Selbstbewußtsein, den „bayerischen Anarchismus, nein sagen zu können“. Er geißelte eine „Dekadenz“, die einem aus Städten wie München heute entgegentrete. Davon sollten sich die Bürger in Bayern nicht irreleiten lassen, denn: „Ihre Familien sind intakt, ihre Vereine leben von ihrem Engagement.“
Rinderspacher unterstützt Eleonorore
Hauptredner der SPD war in diesem Jahr Juso-Chef Kühnert. Er nutzte die Gelegenheit zum Nachtreten gegen die Wähler in Sachsen. „Es gibt Ecken in Sachsen, da muß man sich ins Auto setzen und zwei Stunden fahren, um zu dem nächsten Büro einer demokratischen Partei zu kommen“, sagte er.
Der frühere Fraktionsvorsitzende der Partei im Landtag und jetzige stellvertretende Landtagspräsident Markus Rinderspacher hatte anderweitige Verpflichtungen. Über Twitter teilte er mit, er könne leider nicht am Gillamoos dabei sein, „weil ich heuer einen Teil der parlamentsfreien Zeit nutze, die Crew der Eleonorore vor den Küsten Maltas und Italiens zu unterstützen“. (tb)