Anzeige
Anzeige
Studienzentrum Weikersheim, Burg Lichtenberg

Talkshow von Dunja Hayali: Grüne Dauerwerbesendung gerät zur Selbstentlarvung

Talkshow von Dunja Hayali: Grüne Dauerwerbesendung gerät zur Selbstentlarvung

Talkshow von Dunja Hayali: Grüne Dauerwerbesendung gerät zur Selbstentlarvung

Hayali
Hayali
Grünen-Chef Robert Habeck und Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete am Mittwoch in der Talkshow von Dunja Hayali Foto: picture alliance/Jörg Carstensen/dpa
Talkshow von Dunja Hayali
 

Grüne Dauerwerbesendung gerät zur Selbstentlarvung

Italiens Innenminister Matteo Salvini bezeichnete die selbst ernannte Seenotretterin Carola Rackete kürzlich als „verwöhnte Göre“. Daß er damit Recht haben könnte, bewies Rackete gestern in der Talkshow vopn Dunja Hayali. Eine gute Figur machte sie dabei genauso wenig wie Grünen-Chef Robert Habeck. Eine TV-Kritik von Boris T. Kaiser.
Anzeige

Schon im Vorfeld hatte die gestrige Talkshow von Dunja Hayali in den sozialen Netzwerken für heftige Debatten gesorgt. Angekündigt hatte der Sender: Grünen-Chef Robert Habeck und die selbsternannte private Seenotretterin Carola Rackete.

Das war für viele Zuschauer dann doch eine etwas sehr dreist präsentierte Dauerwerbesendung für die Grünen und ihre politische Agenda. Sie warfen den Machern des Formats extreme Einseitigkeit bei der Gästebesetzung vor und wirkten dabei mitunter auf fast schon rührende Weise überrascht.

Hayali quittiert Zuschauerkritik mit Herablassung

Das ZDF und die Moderatorin traten solchen Vorwürfen des aufmüpfigen Gebührenzahlers auf Twitter energisch entgegen. „Es handelt sich um zwei getrennte Themenblöcke: Erst geht es um Klimapolitik, dann um Seenotrettung. Beide Themen werden kritisch beleuchtet.“ Zudem stelle sich Habeck der Kritik von Bürgern, hieß es aus der ZDF-Pressestelle.

Auch Hayali stellte sich der Kritik der Internetgemeinde – mit gewohnt herablassendem Interesse: „Lustig, wie viele hier abgehen, weil Habeck zum Klima und Rackete zur Seenotrettung kommt“, twitterte sie. Den Vorwurf, es gebe in der Sendung „keine Gegenstimme“ sei falsch. „Fakt: Habeck hat drei Bürger als Gegenstimmen! Aber das ist plötzlich falsch, weil es keine Politiker sind. Tja, was zählen schon Bürger“, schrieb sie, gerade so als meine sie es ironisch.

Zumindest im ersten Teil der Sendung konnte die Moderatorin die Vorwürfe der politischen Einseitigkeit tatsächlich weitgehend entkräften. Der Grünen-Vorsitzende sah sich in der Tat mit drei, argumentativ auch noch ziemlich starken, Bürgern konfrontiert. Gegen die konkreten und sachlichen Argumente des eingeladenen Landwirts, des Geschäftsführers des Flughafens Hannover und der Personalreferentin bei der Braunkohleindustrie in der Lausitz, machte Habeck mit seinen gestanzten Politiker-Antworten über weite Strecken nicht die beste Figur.

Auch Dunja Hayali hakte so manches Mal in einer kritischen Weise nach, wie es der Zuschauer von sonst gegenüber dem grünen Spitzenpersonal oft extrem handzahmen Journalisten nicht gerade gewohnt ist.

Rackete würde es wieder tun

Schon deutlich anders sah die Sache aber aus, als der wahre Star der Show die Bühne betrat. Carola Rackete durfte völlig ohne Gegenrede sprechen und die zumindest hier und da immer noch kritischen Nachfragen der öffentlich-rechtlichen Moderatorin trug diese mit einem strahlenden Gesichtsausdruck vor, als hätte sie gerade das Christkind gesehen. „Captain Europe“, wie der Spiegel sie einst nannte, durfte ohne größeren Widerspruch von „KZ-ähnlichen Zuständen“ in den libyschen Lagern sprechen und behaupten, es hätte für sie und die Flüchtlinge keinen anderen sicheren Hafen als den vor Lampedusa gegeben.

Auf die Frage, ob sie Verständnis habe für Menschen, die sagen „Jetzt reicht es“, antwortet Rackete so schnodderig, daß selbst der ein oder andere ihr eigentlich eher wohlgesonnene Fernsehzuschauer auf die Idee gekommen sein könnte, daß Salvini mit seiner Einschätzung der „verwöhnten Göre“ vielleicht doch gar nicht so falsch gelegen haben könnte. „Nee, eigentlich nicht! Die Frage wird für politische Zwecke genutzt.“

Ob sie noch einmal an Bord gehen würde, wenn ein Kapitän ausfiele, fragte die sichtlich von ihrer Heldin begeisterte Moderatorin. Die klare Antwort der Refugees-Welcome-Ikone: „Wenn ein Kapitän ausfällt und kein anderer da ist, dann auf jeden Fall!“ Im ZDF-Studio bekam die Schlepper-Kapitänin für ihre selbstgerechten Antworten mehrfach Zwischenapplaus. Ob sie sich und ihrer Bewegung mit dem Auftritt insgesamt einen Gefallen getan hat, ist fraglich. Der Bürger vor dem Fernseher weiß nun spätestens seit gestern zumindest, wer diese Carola Rackete wirklich ist.

Grünen-Chef Robert Habeck und Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete am Mittwoch in der Talkshow von Dunja Hayali Foto: picture alliance/Jörg Carstensen/dpa
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag