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„Tagesthemen“: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Büßerschau

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„Tagesthemen“: Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Büßerschau

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WDR-Journalist Lorenz Beckhardt Foto: Tagesthemen/ARD/Mediathek
„Tagesthemen“
 

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der Büßerschau

Erziehe mich! Bestrafe mich! Wie ein reuiger Sünder bettelt der WDR-Journalist Lorenz Beckhardt nach der starken Hand von Vater Staat. Sein Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Nur „mutige Politiker“ können ihn noch retten. Ein Kommentar von Felix Krautkrämer.
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Es ist eine inbrünstig vorgetragene Bitte, kombiniert mit einer leidenschaftlichen Selbstanklage, die der WDR-Journalist Lorenz S. Beckhardt am Montag abend in den ARD-„Tagesthemen“ vortrug. „Macht Fleisch, Autofahren und Fliegen so verdammt teuer, daß wir davon runterkommen“, flehte er in Richtung Bundesregierung. Fast wirkte es, als bettelte er um die Knute, mit der er Hieb für Hieb Abbitte für seine frevelhaften Laster leisten könnte.

Für den Fall, daß „mutige Politiker“ seine Bitte zügig erhören, gelobte der Journalist ewige Treue: „Dann wählen wir auch euch alle.“ Die Antwort auf die Frage, wer genau „wir“ ist, blieb der reuige Büßer allerdings schuldig. Im Zweifel dürften es die Bürger sein, die es ihm mit Zwangsgebühren ermöglichen, seinen kostspieligen Sünden nachzugehen. Dem Autofahren, Grillen, Fliegen und Tauchen an Korallenriffen, das er so liebt.

Anstatt selbst etwas für sein Seelenheil zu tun und auf die kleinen Annehmlichkeiten des Lebens zu verzichten, schreit Beckhardt nach der starken Hand von Vater Staat, damit diese ihn auf den richtigen Pfad der Tugend führe. Blind scheint sein Vertrauen in die Fähigkeit der Regierenden, für Lämmer wie ihn das Richtige zu wählen. Kritischer, staatsferner Journalismus sieht anders aus, aber den sucht man in den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ohnehin vergebens.

Es ist noch keine zwei Wochen her, da trötete Beckhards Kollegin Kristin Joachim vom ARD-Hauptstadtstudio ins gleiche Horn. Fliegen müsse endlich teurer werden, „und zwar ordentlich“. Und ebenso wie Beckhardt rief auch Joachim nach dem Staat, der mit Kerosinsteuer und erhöhter Luftverkehrsabgabe den Deutschen endlich die Lust am Fliegen nehmen soll.

Denn, so glaubt die Journalistin zu wissen: „Der Mensch funktioniert nicht über Freiwilligkeit, er will gezwungen werden.“ Warum soll, was im Kleinen bei den zur Demokratieabgabe verklärten GEZ-Gebühren funktioniert, nicht auch beim Fliegen klappen? Man braucht nur eine übergeordnete Instanz, die weiß, was gut für einen ist. Für die medialen Claqueure, die diese Wohltaten dann gebührend preisen, ist zumindest schon gesorgt.

WDR-Journalist Lorenz Beckhardt Foto: Tagesthemen/ARD/Mediathek
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