PASSAU. Ein Asylbewerber aus Eritrea, der einen 11jährigen Jungen mit einem Messer schwer verletzt hat, steht seit dieser Woche in Passau vor Gericht. Der 26 Jahre alte Abdulrahman M. stach im Juli vergangenen Jahres mehrfach auf den 11jährigen Sohn seiner Gastfamilie ein. Diese hatte ihn und weitere Asylbewerber zuvor in ihrem Mehrfamilienhaus im niederbayerischen Vilshofen aufgenommen, berichtet die Bild-Zeitung.
Als der Eritreer mit dem Jungen allein im Haus war, drückte er ihn laut Staatsanwaltschaft auf den Boden und stach mit dem bis dahin in der Hose versteckten Messer auf ihn ein. Unter anderem verletzte er den Jungen mit einem 15 Zentimeter langen Schnitt über dem Kehlkopf lebensgefährlich.
„Es geht nicht, daß eine Frau einen Muslim nackt sieht“
Der Hund der Familie, ein Terrier-Mischling, rette ihm das Leben, indem er den Angreifer biß. Der Junge konnte sich befreien, rannte, verfolgt von M., auf die Straße, wo er mehrere Autos anhielt. Daraufhin gab der Täter die Verfolgung auf.
Zur Begründung gab der Eritreer vor Gericht dem Bericht zufolge an, er habe ein Nacktvideo von sich auf dem Handy gehabt. Dies habe die Mutter des Jungen gesehen. „Es geht nicht, daß eine Frau einen Muslim nackt sieht, das muß mit dem Tod bestraft werden“, sagte er. Bei der Polizei hatte er ausgesagt, der Teufel habe ihm befohlen, das Messer mitzuführen.
Das damals 11jährige Opfer leidet seitdem an einer posttraumatischen Belastungsstörung und kann deswegen nicht mehr am Schulunterricht teilnehmen. Die Mutter des Jungen sagte aus: „Wir haben Abdulrahman immer geholfen. Wir verstehen nicht, wieso er uns das angetan hat.“ (tb)