AUGSBURG. Der ehemalige Augsburger Bischof Walter Mixa hat nach heftiger Kritik einen Auftritt bei der AfD abgesagt. „Mir ist nicht klar gewesen, daß es sich um eine AfD-Veranstaltung handelt“, sagte Mixa am Montag dem Donaukurier. Er habe die Einladung vom bayerischen Landtagsabgeordneten Markus Bayerbach erhalten, den er für einen CSU-Mann gehalten habe. „Was soll es denn in Bayern anderes sein?“ meinte Mixa scherzhaft.
Zuvor hatte unter anderem sein Nachfolger, der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa, den geplanten Auftritt scharf kritisiert. Dies werde „ausdrücklich abgelehnt und nicht gutgeheißen“, teilte die Diözese mit. „Offenbar ist es dem emeritierten Bischof nicht bewußt, daß er mit seinem Verhalten bei vielen Menschen, insbesondere auch bei zahlreichen Gläubigen, große Verärgerung verursacht und damit dem Bistum Augsburg und der Kirche insgesamt schweren Schaden zufügt.“
Mixa sollte zwei Tage vor der EU-Parlamentswahl in Augsburg einen Vortrag zum Thema „Islamisierung? Christentum“ halten. Er habe mit dem geplanten Auftritt nicht provozieren wollen, ergänzte er. „Die EU ist mir sehr wichtig, sie hat uns nach dem Zweiten Weltkrieg den Frieden in Europa gebracht.“ Laut den Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung hatte Mixa bereits im Januar bei einer Veranstaltung der AfD im Stuttgarter Rathaus über den Islam gesprochen. (ls)