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Hohe Schulden: Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland insolvent

Hohe Schulden: Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland insolvent

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Insolvenz
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Der Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland mußte Insolvenz beantragen Foto: picture alliance
Hohe Schulden
 

Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland insolvent

Der Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V. (VDA) ist pleite. Bereits Ende März hat der Bundesvorstand beim Amtsgericht Bonn einen Insolvenzantrag gestellt. Die Schulden bewegten sich laut Vorstand „mittlerweile im sechsstelligen Bereich“. Spätestens ab Mai werde der VDA nicht mehr zahlungsfähig sein.
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SANKT AUGUSTIN. Der Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V. (VDA) ist pleite. Bereits Ende März hat der Bundesvorstand beim Amtsgericht Bonn einen Insolvenzantrag gestellt. Seit Jahren sei der Verein hochverschuldet, teilten der Bundesvorsitzende Alexander Klein und der Vorsitzende des Verwaltungsrats, der CSU-Politiker Hartmut Koschyk, in einem Schreiben an die Mitglieder mit, das der JUNGEN FREIHEIT vorliegt.

Demnach sei die Liquidität bisher nur durch „Überbrückungsdarlehen von der Bertha-Mechow-VDA-Stiftung aufrechterhalten“ worden. Die Schulden bewegten sich „mittlerweile im sechsstelligen Bereich“. Spätestens ab Mai werde der VDA nicht mehr zahlungsfähig sein und die Zahlungspflichten in Höhe von derzeit 25.000 Euro nicht erfüllen können.

Bis Juli erhöhe sich „die Summe der nicht bezahlbaren Rechnungen auf fast 70.000 Euro“, heißt es in dem Schreiben. Man werde jedoch alles in der Macht stehende tun, den knapp 140 Jahre bestehenden Verein noch zu retten, schreiben die Vorstandsmitglieder in ihrem Brief.

Finanzielle Schwierigkeiten schon länger bekannt

Gegründet wurde der VDA 1881 als „Allgemeiner Deutscher Schulverein“. Zu seinen berühmten Mitgliedern gehörten Persönlichkeiten wie der Schriftsteller Felix Dahn, die Historiker Theodor Mommsen und Heinrich von Treitschke oder der Komponist Franz Liszt. Als überparteiliche Vereinigung verstand sich der VDA nach dem 2. Weltkrieg vor allem als kultureller Mittler zwischen den schätzungsweise noch gut 14 Millionen Deutschen außerhalb des geschlossenen Siedlungsraumes in Mitteleuropa und der Heimat ihrer Vorfahren.

Bereits in den neunziger Jahren war der VDA wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Fördermitteln in die Schlagzeilen geraten. 1998 wurden zudem von der rot-grünen Bundesregierung die jährlichen Millionenzahlungen aus dem Etat des Auswärtigen Amtes gestrichen. Koschyk, ehemaliger Staatssekretär und bis 2017 Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, war im Dezember vergangenen Jahres zum Vorsitzenden des neu konstituierten VDA-Verwaltungsrates gewählt worden. (vo)

Der Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland mußte Insolvenz beantragen Foto: picture alliance
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