MÜNCHEN. Der designierte CSU-Chef Markus Söder hat seine Partei davor gewarnt, zu sehr auf einen konservativen Kurs zu setzen. „Wir müssen uns breiter aufstellen. Die CSU darf sich nicht nur auf eine Wurzel, wie das Konservative, verengen. Wir brauchen das Liberale, das Ökologische und das Soziale genauso“, sagte Söder der Passauer Neuen Presse.
Gleichzeitig versicherte der bayerische Ministerpräsident, der scheidende CSU-Vorsitzende Horst Seehofer werden als Bundesinnenminister der Großen Koalition im Amt bleiben. „Wir haben inhaltliche und personelle Stabilität versprochen. Horst Seehofer bleibt Bundesinnenminister.“ Söder versprach zudem: „Wir werden uns in Berlin jetzt konstruktiv um die Probleme kümmern, die die Menschen beschäftigen, und die Gesellschaft wieder zusammenführen.“
Söder einziger Kandidat
Es sei eine Chance, daß fortan die drei Parteichefs der Großen Koalition von CDU (Annegret Kramp-Karrenbauer), SPD (Andrea Nahles) und CSU der Bundesregierung nicht als Minister angehörten. „Der Koalitionsausschuß soll nicht immer nur Streitschlichtungsinstanz sein. Das Parlament muß seine tagespolitische Arbeit leisten, der Koalitionsausschuß dagegen soll eine Zukunftsagenda mit den langfristigen politischen Linien entwickeln“, forderte er.
Die CSU hatte bei der bayerischen Landtagswahl mit 37,2 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950 erzielt. Danach wurden Rücktrittsforderungen gegen Seehofer laut, denen er sich Mitte November beugte. Auf einem außerordentlichen Parteitag soll am 19. Januar in München ein neuer CSU-Chef gewählt werden. Markus Söder ist der einzige Kandidat für das Amt. (krk)