BERLIN. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat sich für eine souveränere Handelspolitik Deutschlands ausgesprochen. „Ich bin sicher kein Anti-Amerikaner. Aber Kern meiner Bemühungen in der Außenpolitik war es, eine relative Unabhängigkeit von den USA zu erkämpfen und zu erhalten“, sagte der Aufsichtsratschef des russischen Mineralölunternehmens Rosneft der Welt am Sonntag.
Bei allen Verdiensten Amerikas in Deutschland nach 1945, halte er „diese Position gerade jetzt wieder für vernünftig.“ Ein souveränes Land dürfe nicht zulassen, „daß die USA uns vorschreiben, mit welchen Ländern wir Handel treiben dürfen.“
Bezogen auf Forderungen der US-Regierung, den Handel mit China, Rußland und Iran einzuschränken, forderte Schröder „Wenn das so weiter geht, dann dürfen wir bald zu niemandem mehr Wirtschaftsbeziehungen haben. Das ist für ein exportabhängiges Land wie Deutschland inakzeptabel.“ (mp)