BERLIN. Die Weihnachtsgrüße der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, sorgen für Empörung. Der Grund: Die CDU-Politikerin hat den eigentlichen Anlaß der Grußbotschaft unter den Tisch fallen lassen: Weihnachten.
Auf der Karte ihrer Behörde steht Widmann-Mauz vor einem Weihnachtsbaum im Kreise ihrer Mitarbeiter. Einige haben eine computeranimierte Weihnachtsmütze auf dem Kopf, eine andere ein kleines Rentiergeweih. Darunter lautet die Botschaft der Staatsministerin. „Egal woran Sie glauben …“ Die Fortsetzung folgt dann im Inneren der Karte: „… wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr.“ Weihnachten, Festtage, Christi Geburt? Fehlanzeige.
Zu Ramadan klappte es noch mit dem Gratulieren
Fröhliche Weihnachten allen in Deutschland! Ihre Annette Widmann-Mauz @BILD pic.twitter.com/DkYfD7JNot
— A.Widmann-Mauz (@AWidmannMauz) 18. Dezember 2018
Dabei weiß Widmann-Mauz sehr wohl, wie man Angehörigen einer Glaubensrichtung angemessen zu ihren religiösen Feiertagen gratuliert. Zu Ramadan twitterte sie beispielsweise: „Ich wünsche allen Muslimminen und Muslimen in Deutschland anläßlich des Ramadan eine gesegnete und besinnliche Fastenzeit.“
Und zu Chanukka schrieb sie auf Twitter: „Chanukka Sameach! Ich wünsche allen Jüdinnen und Juden ein frohes und gesegnetes Chanukka.“
In ihrer Partei stoßen die diesjährigen „Egal woran Sie glauben“-Grüße der Integrationsbeauftragten allerdings auf wenig Begeisterung. „Wer als Regierungsmitglied in der Weihnachtszeit eine Grußkarte mit den Worten ‘Egal woran Sie glauben’ verschickt, muß sich fragen lassen, für welche Werte er steht und welche Bedeutung die Karte haben soll“, sagte Sylvia Pantel vom konservativen Berliner Kreis der Bild-Zeitung.
„Integrieren kann nur, wer eigene Werte nicht ausblendet“
Ähnlich äußerte sich auch der CDU-Politiker Marc Henrichmann: „Integrieren kann nur, wer eigene Werte nicht ausblendet, sondern sie überzeugt vertritt. Für mich ist die Zeit ausdrücklich nur deshalb ‘besinnlich’, weil wir bald Weihnachten als christliches Fest feiern.“
Widmann-Mauz wollte sich auf Nachfrage der Zeitung nicht zu der Angelegenheit äußern. Eine Sprecherin teilte der Bild aber mit: „Sie scheinen die Karte ja ganz offensichtlich als Weihnachtskarte identifiziert zu haben.“ (krk)