AACHEN. Das Land Nordrhein-Westfalen geht nach mehr als einer Woche rechtlich gegen linksradikale Hausbesetzer in Aachen vor. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) werde Strafanzeige stellen, sagte ein BLB-Sprecher der JUNGEN FREIHEIT. Zehn Tage lang war die Besetzung des leer stehenden Gebäudes der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule geduldet worden.
„Der BLB NRW ist zunächst nicht gegen die Aktivisten vorgegangen, da es sich um keine dauerhafte Besetzung handeln sollte, sondern um eine Aktionswoche“, ergänzte der Sprecher. Wohnungsnot sei für den BLB ein „ernstzunehmendes Problem, auf das grundsätzlich aufmerksam“ gemacht werden solle. Hausbesetzungen seien jedoch kein probates Mittel dafür.
Anwohner beklagen sich über Müll und Lärm – Besetzer wollen bleiben
Eine Woche nach dem Start der Besetzung am 30. Juni schrieben die Linksradikalen im Internet, sie hätten bewiesen, „daß wir das Haus und den dazugehörigen Garten besser nutzen können als der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der das Haus seit Jahren einfach leer stehen läßt“. Zunehmend beschwerten sich jedoch Anwohner über Müll, Lärm und Schmierereien. Zudem sei dem Sprecher zufolge der Bürgersteig blockiert worden, wodurch Passanten und Schulkinder ohne Ampel oder Zebrastreifen die Straßenseite wechseln mußten.
Die Besetzer kündigten an, ihre „Aktionswoche“ zu verlängern. „Wenn der BLB sich entscheidet, uns rausschmeißen zu lassen, rufen wir zu Aktionen der Solidarität auf.“Am Montag abend demonstrierten rund 50 Personen für mehr Wohnraum in Aaachen und zogen vom Rathausplatz zum besetzten Universitätsgebäude. Die Kundgebung verlief laut Polizei friedlich. (ls)