BIELEFELD. Der Integrationsrat der Stadt Bielefeld hat der Bielefelder Polizei vorgeworfen, in ihren Fahndungsaufrufen und Meldungen Feindseligkeiten gegen Ausländer zu schüren, weil die Beamten darin oftmals von „südländisch aussehenden“ Tätern schreiben.
„Mit Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, daß eine Pressemitteilung der Bielefelder Polizei offensichtlich erneut Vorurteile und Stigmatisierungen ausdrückt und Ressentiments schürt, obwohl nach einem klärenden Gespräch in 2015 bereits ein sensiblerer Umgang mit dieser Thematik zugesichert worden war“, teilte der Integrationsrat mit.
Kritik auch an der „Neuen Westfälischen“
Die Kritik richtete sich auch gegen die Neue Westfälische Zeitung. Das Blatt übernehme unreflektiert die Bezeichnung „südländischer Typ“. Vermutlich sei jedoch „kein Südländer aus Spanien, Portugal, Italien, Griechenland oder Südfrankreich gemeint – und erst recht kein Deutscher mit schwarzen Haaren“.
Nach Auffassung des Integrationsrats werde „mit der Bezeichnung Südländer eher ein Flüchtling, Türke oder Marokkaner assoziiert“. Damit werde „das Vorurteil bestätigt, daß Kriminelle mit großer Wahrscheinlichkeit grundsätzlich aus diesen Regionen stammen“. Bestimmte Bevölkerungsgruppen würden dadurch unter Generalverdacht gestellt, was dem Prinzip des sogenannten „Racial Profiling“ entspräche. (gb)