BERLIN. Die Zahl der Kinder aus Hartz-IV-Familien ist deutlich gestiegen. Mittlerweile lebt laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit knapp jedes siebte Kind von Hartz-IV, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Vor fünf Jahren war noch rund jedes achte Kind auf die staatliche Grundversorgung angewiesen.
Bei den unter Dreijährigen lebte der Erhebung zufolge im Juni 2017 sogar jedes sechste Kind in einer Hartz-IV-Familie. Im vergangenen Jahr bezogen somit knapp über zwei Millionen Kinder und Jugendliche „Stütze“. Das sind 5,2 Prozent mehr als im Juni 2016 und acht Prozent mehr als vor fünf Jahren.
In Bayern leben kaum Kinder von Hartz-IV
Die Ergebnisse erklären sich laut der Bundesagentur vor allem durch die wachsende Zahl ausländischer Familien – hierunter besonders Flüchtlinge –, die Sozialhilfe beziehen. So lebten im Sommer des vergangenen Jahres 583.600 Kinder in ausländischen Familien, die Hartz-IV erhielten. Im Vergleich zum Sommer 2016 bedeutete dies einen Anstieg um 41,1 Prozent, im Vergleich zu 2012 fast eine Verdopplung.
Regional ist das Armutsrisiko für Kinder unterschiedlich verteilt. Während in Bayern nur 6,8 Prozent der Minderjährigen von Hartz-IV abhängig sind, ist es in Berlin und Bremen fast jedes dritte Kind. (tb)