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Guido Reil: Die wirklich Bedürftigen werden verdrängt

Guido Reil: Die wirklich Bedürftigen werden verdrängt

Guido Reil: Die wirklich Bedürftigen werden verdrängt

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Guido Reil (AfD), Schlange vor der Lebensmittelausgabe der Essener Tafel Fotos: dpa, Montage: JF
Guido Reil
 

Die wirklich Bedürftigen werden verdrängt

Die Essener Tafel steht massiv in der Kritik, weil sie derzeit keine Ausländer mehr als Neukunden aufnimmt. Der Essener Kommunalpolitiker Guido Reil (AfD) hat Verständnis für die Entscheidung. Flüchtlinge seien gar nicht auf die Tafel angewiesen. „Obergutmenschen“ wie Sozialministerin Barley rät er, sich einmal selbst vor Ort ein Bild von den Zuständen zu machen.
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Die Essener Tafel steht massiv in der Kritik, weil sie derzeit keine Ausländer mehr als Neukunden aufnimmt. Der Essener Kommunalpolitiker und Ratsherr Guido Reil (AfD) hat Verständnis für die Entscheidung. Flüchtlinge seien gar nicht auf die Tafel angewiesen. „Obergutmenschen“ wie Sozialministerin Katarina Barley (SPD) rät er, sich einmal selbst vor Ort ein Bild von den Zuständen zu machen.

Herr Reil, die Essener Tafel sorgt derzeit für Schlagzeilen, weil sie seit Jahresbeginn keine Ausländer mehr als Neukunden aufnimmt.

Guido Reil: Ich kann die Entscheidung voll nachvollziehen. Jörg Sartor hat einfach die Reißleine gezogen. Das ging sonst nicht mehr. Die Probleme sind ja nicht neu. Bei mir im Stadtteil Essen-Karnap haben wir auch eine Tafel-Ausgabestelle. Da sind von 100 Menschen, die sich Lebensmittel abholen, vielleicht noch zwei deutsch. Der Rest sind alles Ausländer.

„Typisch für solche Obergutmenschen“

Laut Herrn Sartor sind bei ihm 75 Prozent der Versorgten Einwanderer.

Reil: Ja, und deswegen war es auch notwendig, zu handeln. Flüchtlinge sind doch auf die Tafeln gar nicht angewiesen, die sind doch schon ausreichend versorgt. Aber trotzdem kommen sie da hin, weil sie meinen, es stünde ihnen zu. Und dann benehmen sich manche auch noch unter aller Sau, beleidigen die ehrenamtlichen Helfer, schmeißen vor deren Augen Lebensmittel weg und drängeln sich vor.

In ihrer Konsummentalität meinen sie, das sei ihr Recht und Regeln würden für sie nicht gelten. Die wirklich Bedürftigen, Rentner und Obdachlose, werden durch so ein Verhalten verdrängt. Und hierauf hat Jörg Sartor reagiert. Der ist nämlich kein böser Rechter oder Ausländerfeind, sondern ein feiner Kerl, dem es um die Menschen geht, die wirklich Hilfe brauchen..

Politiker wie Sozialministerin Katharina Barley (SPD) haben ihn trotzdem für seine Entscheidung kritisiert.

Reil: Das ist typisch für solche Obergutmenschen. Keine Ahnung von der Realität, aber gleich den Mund aufmachen. Frau Barley verdient einen Haufen Geld und zieht jetzt die Leute durch den Dreck, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich bei der Tafel aushelfen. Vielleicht hätte sie sich einfach mal ein Bild vor Ort, von den Zuständen bei der Lebensmittelausgabe, machen sollen, bevor sie vom Ministersessel aus im fernen Berlin über die Essener Tafel herzieht.

Politiker haben Täter angefeuert

Am Wochenende haben Unbekannte mehrere Fahrzeuge der Tafel beschädigt und mit Parolen wie „Fuck Nazis“ besprüht.

Reil: Das hat mich fassungslos gemacht. Ich kenne viele der ehrenamtlichen Helfer persönlich, und daß die jetzt als Nazis beschimpft werden, weil sie helfen, ist einfach das Letzte. Die Täter demaskieren sich damit selbst. Auch wenn sie vermutlich das Gefühl haben, mit der Aktion etwas Gutes getan zu haben. Sie wurden ja schließlich die Tage zuvor von den ganzen Politikern, die die Tafel kritisiert und ihr Ausländerfeindlichkeit vorgeworfen haben, geradezu angefeuert.

Herr Sartor spielt mit dem Gedanken, seine Tätigkeit bei der Tafel hinzuschmeißen.

Reil: Das kann ich gut nachvollziehen. Ich kann verstehen, daß er die Schnauze gestrichen voll hat. Von den ganzen Belehrungen und nach dem Anschlag jetzt erst recht. Und daß sich alle auf ihn stürzen würden, als die Geschichte vergangene Woche erstmals in der Zeitung stand, war klar. Da konnte man runterzählen, bis der erste „Nazi“ oder „Ausländerfeind“ schreit.

Mir ging es ja ähnlich, als ich mir noch als SPD-Ratsherr Dinge von der Seele geredet habe, die man in der Partei an oberer Stelle so nicht hören wollte. Da wurde ich dann auch schnell in die rechte Ecke gesteckt.

Guido Reil: Der Essener Ratsherr war jahrelang für die SPD als Kommunalpolitiker aktiv, bis er die Partei wegen der Asylpolitik der Bundesregierung verließ und zur AfD wechselte.

Guido Reil (AfD), Schlange vor der Lebensmittelausgabe der Essener Tafel Fotos: dpa, Montage: JF
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