BERLIN. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat vor Anschlägen auf Züge durch Islamisten gewarnt. Anschlagspläne auf Züge sollen eine immer größere Rolle spielen, sagte ein BKA-Sprecher der Funke-Mediengruppe.
In einem Islamisten-Magazin werde zu Anschlägen auf Züge durch Sabotage von Eisenbahnschienen aufgerufen. „Auch wenn es in dem Magazin keine konkreten Deutschlandbezüge gibt, sind Anschläge dieser Art auch in der Bundesrepublik Deutschland denkbar.“
Im aktuellen Heft des „Inspire“, ein englischsprachiges Magazin, für das die Terrororganisation „al-Qaida auf der arabischen Halbinsel“ verantwortlich sein soll, sind detaillierte Anleitungen zum Bau eines „Entgleisungs-Tools“ veröffentlicht worden. Dabei handele es sich um eine „effiziente Waffe“. Es sei „einfach herzustellen“, der ausführende Terrorist sterbe keinen Märtyrertod und Spuren ließen sich „nach der Operation einfach verwischen“.
Drei Anschlagsarten auf den Bahnverkehr
Es gebe drei Arten, um Züge als effektive Anschlagsziele zu nutzen. „Erstens: Den Waggon direkt attackieren, von innen oder von außen. Zweitens: Die Schienen zum Ziel nehmen, um den Zug entgleisen zu lassen. Drittens: Die Bahnhöfe angreifen, weil sich dort immer Menschengruppen aufhalten und das Verkehrssystem lahmgelegt wird.“
Die Autoren werben für Entgleisungen als Anschlagsmethode, weil sie „einen großen Einfluß auf die Wirtschaft“ hätten. Außerdem sei „der Feind durch diese neue Anschlagsart verwirrt und desorientiert“. Die Sicherheitsbehörden würden überdies „besorgt sein, wie sie eine Lösung für dieses Problem finden können“.
Die Terroristen werben unter anderem mit den größten Zugunglücken der Vereinigten Staaten mit Hunderten von Toten. Auf einer Karte sind alle großen Bahnlinien des Landes sortiert nach Unternehmen abgedruckt. (ls)