HAMBURG. Die Hamburger Polizei ermittelt in über 2.000 Fällen wegen mutmaßlicher Straftaten im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel in Hamburg. Dies zeigten interne Zahlen der Sonderkommission „Schwarzer Block“, die dem Spiegel vorliegen. Demnach werden unter anderem 575 Fälle von Sachbeschädigung, 330 Körperverletzungsdelikte und 303 Fälle von Landfriedensbruch untersucht.
Die interne Statistik umfaßt 2.036 Straftaten mit G20-Bezug vom 1. Januar bis 31. Juli dieses Jahres. Die Sonderkommission war nach den schweren linksextremen Ausschreitungen gegründet worden. Wie viele Taten es an den beiden Gipfeltagen gab, gehe aus den Daten nicht hervor. Hamburgs Innenstaatsrat Brend Krösser bestätigte dem Blatt lediglich: „Die Polizei ermittelt derzeit in weit mehr als 1.000 Fällen gegen G20-Gegner.“
Erster Prozeß gegen G20-Gewalttäter
Montag vormittag startete unterdessen der erste Prozeß gegen einen mutmaßlichen Gewalttäter des G20-Gipfels. Einem 21 Jahre alten Holländer wird vorgeworfen, Flaschen auf Polizisten geschmissen zu haben.
Vor kurzem hatte die Hamburger Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, 109 Ermittlungsverfahren gegen namentlich bekannte Personen wegen der Ausschreitungen zu führen. Dazu kämen 64 Verfahren gegen Unbekannt. (ls)