KÖLN. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat fast die Hälfte der Verfahren gegen namentlich ermittelte Beschuldigte aus der Kölner Silvesternacht wieder eingestellt. Schuld daran sei unter anderem das Fehlen von Tatverdachtsbegründungen, teilte die Behörde der Nachrichtenagentur dpa mit.
Die Polizei konnte demnach bis Stand 1. Dezember 333 Beschuldigte namentlich ermitteln und Verfahren gegen sie einleiten. 87 von ihnen sollen an einem sexuellen Übergriff beteiligt gewesen sein. Mittlerweile seien 124 der 267 Verfahren wieder eingestellt. Bei 80 von ihnen fehlte laut Staatsanwaltschaft ein hinreichender Tatverdacht. Bei 29 waren der Verdächtige nicht auffindbar.
Mehr als 1.200 Strafanzeigen bearbeitet
Bis Dezember wurden den Angaben nach im Zusammenhang mit der Kölner Silvesternacht 1.222 Strafanzeigen bearbeitet. 513 davon bezögen sich auf sexuelle Nötigung, Vergewaltigung oder sexuell motivierte Beleidigung. Gegen 35 Beschuldigte beantragte die Staatsanwaltschaft Anklage vor dem Amtsgericht Köln. 24 von ihnen seien bislang verurteilt worden, 18 davon rechtskräftig.
Zudem zähle die Behörde noch 820 weitere Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Täter – 372 davon wegen sexueller Übergriffe. Von ihnen sei ein Großteil eingestellt worden, weil weitere Ermittlungsansätze fehlten. (ls)