BERLIN. Während seines letzten Besuchs in Berlin als amtierender US-Präsident hat Barack Obama Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gelobt und sich für einen Erhalt der Europäischen Union ausgesprochen. Er dankte Merkel für ihre „tiefe Freundschaft und Partnerschaft“.
„Ich hätte mir keine standfestere und zuverlässigere Partnerin vorstellen können“, sagte er nach einem zweistündigen Gespräch im Kanzleramt. Obama lobte Merkels „Stärke und Entschlossenheit“ sowie ihre konsequente Orientierung an Werten.
Indirekt sprach sich Obama für eine weitere Amtszeit Merkels aus. „Wenn ich Deutscher wäre, wäre ich ihr Anhänger“, antwortete er auf die Frage, ob sie 2017 noch einmal kandidieren solle.
Länder sollen um Erhalt der EU kämpfen
Die Länder Europas rief er auf, sich um den Bestand der EU zu bemühen: „Ich glaube weiter daran, daß die Europäische Union eine der größten Errungenschaft der Welt ist.“ Man müsse die Errungenschaften kultivieren und dafür kämpfen. Der Austritt Großbritanniens solle so geräuschlos und problemlos wie möglich gestaltet werden.
Der scheidende US-Präsident dankte Merkel zudem für den deutschen Beitrag im Syrien-Konflikt und im Kampf gegen den „Islamischer Staat“ (IS). Merkel stehe wie er selbst für „eine umfassende und humanitäre Lösung dieser Krise, der wir auch die Flüchtlingswelle nach Europa zu verdanken haben“.
Obama ist seit Mittwoch in Berlin. Am Freitag werden der französische Präsident François Hollande, der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi, der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy und die britische Premierministerin Theresa May im Kanzleramt erwartet. Gemeinsam mit Merkel und Obama wollen sie über das Verhältnis zwischen den USA und der EU sprechen. (gb)