BERLIN. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die Entscheidung der AfD-Baden-Württemberg kritisiert, auf ihrem kommenden Landesparteitag Medienvertreter auszuschließen. Die Journalisten-Gewerkschaft wertet diese Entscheidung als Zeichen für ein massiv gestörtes Demokratieverständnis, schreibt sie auf ihrer Internetseite.
Hintergrund ist, daß die AfD auf ihrem Parteitag am kommenden Wochenende in Kehl die Kandidaten für die Bundestagswahl 2017 nominieren will. Allerdings, so berichtet der Südwestrundfunk, befänden sich unter den rund 100 Kandidaten nicht wenige, von denen die AfD sich gern distanzieren wolle. Manche Bewerber sollen, so der Fernsehsender, „radikale und rechtslastige Aussagen getätigt haben“, andere seien politisch „vollkommen blank“. Der Entschluß, die Presse auszuladen, sei gefällt worden, um sich nicht zu blamieren.
Der Vorsitzende des Landesverbandes der AfD, Lothar Maier, begründete die Entscheidung gegenüber der Deutschen Presseagentur hingegen damit, daß die Medien nicht neutral berichteten. Der DJV mutmaßt, die AfD-Kritik an der Medienberichterstattung sei dem Umstand geschuldet, daß „die AfD bisher nicht die Hofberichterstattung bekommt, die sie für einzig angemessen hält“. (mec)