ESSEN. Ein Angeklagter aus Eritrea hat während einer Verhandlung am Landgericht Essen den Vorsitzenden Richter niedergeschlagen. Der Mann griff sich Mittwoch nachmittag einen Papierkorb aus Metall und schlug auf den Richter ein.
Dieser sei daraufhin verletzt zu Boden gegangen, berichtete das Nachrichtenportal Lokalkompaß. Er wurde nach einer notärztlichen Behandlung ins Krankenhaus gefahren. Mehrere Justizbeamte überwältigten den Eritreer.
Feuerwerkskörper in Gruppe geschossen
Dem Asylsuchenden wird Brandstiftung vorgeworfen. Er stand bereits Ende April in Hattingen wegen Körperverletzung vor Gericht. Er soll in der Silvesternacht 2015 eine bereits gezündete Feuerwerksbatterie einer Gruppe absichtlich umgedreht haben. Die Feuerwerkskörper flogen daraufhin rund 80 anderen Feiernden entgegen, die zum Teil verletzt wurden. Der Eritreer wurde zu sieben Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt
Die Gerichtsverhandlung nahm allerdings eine plötzliche Wende. Durch seinen Dolmetscher ließ der Angeklagte verkünden, er wolle in sein Heimatland zurück. Zudem habe er bereits versucht, sich durch das Anzünden von Bettwäsche in seiner Unterkunft das Leben zu nehmen.
Mehrere Zimmer abgebrannt
Bei dem Brand Mitte April war das Zimmer des Asylsuchenden vollständig ausgebrannt. Der Eritreer wurde nach dem Geständnis während der Verhandlung festgenommen. Bereits das Zimmer, in dem der Mann zuvor gewohnt hatte, war in Flammen aufgegangen. „Das Feuer hat ein Deutschmann gelegt“, zitierte das Portal den Dolmetscher. Das Alter des Angeklagten ist nicht bekannt, soll aber zwischen 24 und 26 Jahren liegen.
Ein Psychiater hatte ein Gutachten erstellt, da sich der Angeklagte „auffällig“ verhalten haben soll. Unter anderem fühlte er sich in Deutschland laut seinem Dolmetscher von Kameras beobachtet. „Kameras in seinem Bauch“ würden ihn kontrollieren. (ls)