STUTTGART. Der SWR hat sich für eine als Satire gedachte Äußerung über den islamistischen Terroranschlag in Würzburg entschuldigt. „Der Tweet war ironisch gemeint – das ging daneben. Wir wollten niemanden verletzten. Es tut uns leid, wir haben daraus gelernt.“
Der Sender hatte am Tag nach dem Zug-Attentat auf dem Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben:
Ähm. Twitter-User sind sich einig. Bald heißt es:#ISbekenntsich zu den verschwundenen Socken.
… zum Untergang der Titanic.
… zu #BER.— SWRinfo (@SWRinfo) 19. Juli 2016
Der SWR hatte mit dem Tweet einen möglichen Zusammenhang des Zug-Attentats mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ satirisch einzuordnen versucht. Die Terrororganisation sei demnach auch für verschwundene Socken und den Untergang der Titanic verantwortlich, witzelte der Sender.
Die Veröffentlichung hatte einen Sturm der Entrüstung mit dutzenden Antworten ausgelöst, auf den der öffentlich-rechtliche Sender mit beschwichtigenden Antworten zu reagieren versuchte:
Die Opfer des Terroristen von Würzburg können vermutlich nicht ganz so herzhaft über diesen Gebühren-Humor lachen. https://t.co/xozqUHERqq
— Julian Reichelt (@jreichelt) 19. Juli 2016
Ich deute ihn (missraten) humoristisch, halte Humor bei Anschlägen aber weder für Ihre Aufgabe, noch für Ihre Kompetenz. @SWRinfo
— Julian Reichelt (@jreichelt) 19. Juli 2016
@SWRinfo Ihr scheint ja mächtig Spaß auf Kosten eurer Gebührenzahler zu haben
— aquanaut2004 (@aquanaut2004) 19. Juli 2016
@SWRinfo Warum ist es so unendlich schwer, einzusehen, taktlos gewesen zu sein und seinen Fehler einzugestehen?
— RA Roscher-Meinel (@lawyerberlin) 19. Juli 2016
@SWRinfo Soll das lustig sein, Redaktionsmitarbeiter? Bah! Pfui! Shame on you! Ich bezweifle, daß der Intendant des Senders dies mitträgt.
— Sprecher Pat Murphy (@_PatMurphy_) 19. Juli 2016
@SWRinfo So kann es nicht weitergehen. Diese Tweets sind gemein, widerlich, höhnisch und zutiefst verletzend für die Opfer. #Wuerzburg
— Margit (@Margit11) 19. Juli 2016
(ls)