BERLIN. Nach dem Protest von linken Bundeswehrgegnern hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) der Truppe untersagt, an Besuchertagen Waffen zu präsentierten. Zuvor hatte die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) kritisiert, am „Tag der Bundeswehr“ im baden-württembergischen Stetten hätten Kinder mit Pistolen und Gewehren hantiert.
„Um so etwas in Zukunft von vornherein auszuschließen, habe ich entschieden, daß auf künftigen Tagen der Bundeswehr keine Handwaffen zum Anfassen mehr präsentiert werden“, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Trotz klarer Vorschrift sei in Stetten „ein bedauerlicher Fehler passiert“.
Die Bundeswehr am Standort Stetten am kalten Markt im Kreis Sigmaringen wies die Vorwürfe zurück. Es seien keine Handwaffen an Kinder gegeben worden. „Dagegen verwahre ich mich“, sagte der Standortälteste Hansjörg Friedrich. „Kein einziger Soldat hat einem Minderjährigen Waffen in die Hand gegeben.“ Erwachsene Begleitpersonen hätten die Waffen an Kinder weitergereicht – Soldaten wieder abgenommen.
DFG-VK feierte Tod deutscher Soldaten
Die DFG-VK hatte in der Vergangenheit dazu aufgerufen, gefallene deutsche Soldaten mit Champagner zu feiern. Unter dem Motto „Jeder Gefallene eine Flasche Schampus!“ und „Feste feiern wie SIE fallen“. In einem offenen Brief warf die Organisation den Soldaten vor, für einen „schäbigen Sold in die Dienste des Kapitals zu treten“, um „der deutschen Wirtschaft den Zugang zu Rohstoffen freizuschießen“. Für jeden deutschen Soldaten, der bei diesem „ehrlosen Treiben“ falle, werde man daher künftig eine „Runde Schampus“ schmeißen.
Der Sprecher des Deutschen Bundeswehrverbandes, Wilfried Stolze, bezeichnete die Aktion gegenüber der JUNGEN FREIHEIT damals als „widerwärtig und geschmacklos“: „Das ist an Hirnrissigkeit nicht zu überbieten. Die Verantwortlichen stellen sich dadurch selbst außerhalb der demokratischen Gesellschaft.“ (ls)