FREITAL. Die sächsische Gemeinde Freital hat angekündigt, eine Veranstaltung des linken Vereins „Laut gegen Nazis“ in dem Ort nicht unterstützen zu wollen. „In gewissen Kreisen scheint es beliebt zu sein, Freital als Codewort für rechtsextrem zu benutzen“, begründete die Verwaltung ihr Vorgehen, berichtet die Sächsische Zeitung.
Das Interesse des Vereins beruhe nur auf der „sehr negativen überregionalen Berichterstattung über Freital im Sommer 2015“. Damals hatten Bürger eine geplante Asylunterkunft in der Gemeinde blockiert und so eine Zeitlang verhindert, daß die Ausländer das ehemalige Hotel beziehen konnten.
Konzert soll auf privatem Grundstück stattfinden
Die Berichterstattung habe man damals „stark verzerrend und stigmatisierend sowie als ungerecht empfunden“, teilte die Stadt weiter mit. Das geplante Konzert könne nicht unterstützt werden, da dies „nicht nur zu einer Aufheizung der öffentlichen Debatte führen, sondern das leider überregional bei manchen eingebürgerte Klischee, gerade in Freital gäbe es eine nennenswerte (Neo-)Nazi-Szene, bestätigen würde“.
„Laut gegen Nazis“ kündigte an, die Veranstaltung dennoch abhalten zu wollen, um ein Zeichen „gegen den Haß im Netz und auf der Straße“ zu setzen. Dafür muß sich der Verein nun allerdings ein Privatgrundstück suchen. (ho)