DÜSSELDORF. Der Vorschlag des nordrhein-westfälischen Finanzministers, Norbert Walter-Borjans (SPD), Obergrenzen für Bargeld-Zahlungen zu schaffen, ist auf Widerstand gestoßen. „Bargeld ist gelebter Datenschutz“, sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, der Rheinischen Post.
„Unbares Zahlen hinterläßt Datenspuren, die kommerziell genutzt und zur Erstellung eines Verbraucherprofils verwendet werden können“, gab Müller zu bedenken. Die Risiken, „daß dies der Einstieg in den Ausstieg vom Bargeld ist, sind immens“.
Grenze von 2.000 bis 3.000 Euro
Zudem würde ein Aus des Bargeldes die Bürger animieren, mehr Schulden aufzunehmen. „Die scheinbar ständige Verfügbarkeit unbarer Zahlungsmittel kann verführen und den Einstieg in die Verschuldung befördern“, betonte Müller. Hinzu käme, daß nur Bargeld vor Negativzinsen schützen könne, mit denen die Notenbanken den Konsum steigern wollten.
Der nordrhein-westfälische Finanzminister hatte am Wochenende für eine Obergrenze bei Bargeld-Zahlungen ausgesprochen. In mehreren Staaten gebe es dabei bereits ein Limit von 1.000 Euro, begründete Walter-Borjans seinen Vorschlag. In Deutschland könne diese Grenze bei 2.000 bis 3.000 Euro liegen.
Union und FDP zeigten sich skeptisch. Es müsse den Bürgern überlassen bleiben, wie sie zahlen wollten, heißt es aus den beiden Parteien. (ho)