LONDON. Die Europäische Zentralbank hat ausgewählte Finanzinvestoren vorab über ihre geldpolitischen Schritte informiert. Diese haben davon offenbar finanziell profitieren können. EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré hatte am Montag einer ausgewählten Gruppe von Bankern und Hedgefondsmanagern berichtet, daß die Zentralbank am Dienstag bekanntgeben würde, im Sommer Staatsanleihen zu kaufen.
Daraufhin gab der Euro noch am Montagabend um 0,44 Prozent nach. Als die EZB dann am Montag alle Marktteilnehmer offiziell informierte, sank der Euro um weitere 1,2 Prozent. Die EZB entschuldigte sich mittlerweile für den Vorfall. Durch einen „internen Fehler“ sei die Rede von Coeuré nicht noch am Montag veröffentlicht worden, berichtet die österreichische Zeitung Die Presse.
Die Hedgefondsmanager, die bei der Rede von Coeuré anwesend waren, hatten somit mehrere Stunden Zeit, mit ihren exklusiven Informationen den Geldmarkt zu manipulieren und Gewinne einzustreichen. (ho)