BERLIN. Der Präsident der Bundespolizei, Dieter Romann, hat angekündigt, die Mißhandlungs-Vorwürfe gegen einen Beamten prüfen zu lassen. Dieser soll in Hannover Flüchtlinge mißhandelt haben.
„Sollten sich die zum Teil erheblichen Vorwürfe gegen den oder die Beamten einer bestimmten Dienstgruppe der Inspektion Hannover auch nur ansatzweise bestätigen, wird die Bundespolizei gegen den oder die betreffenden Beamten mit aller Konsequenz vorgehen“, sagte Romann der Bild.
Zuvor hatte der Chef des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Ayman Mazyek, den Bundespolizei-Präsidenten zu einem harten Durchgreifen und einer Entschädigung aufgefordert. „Wir erleben in letzter Zeit eine erschreckende Zunahme von Angriffen auf Muslime, die von Verachtung und tiefer Respektlosigkeit wegen ihres Glaubens gekennzeichnet ist“, beklagte Mazyek auf der Internet-Plattform islam.de.
Mazyek vertraut in die Solidarität mit Opfern
Der Polizei-Präsident müsse sich entschuldigen, damit nicht die ganze Polizeibranche in Mißkredit gerate. „Ich bin sicher, die Mehrheit der Polizeibeamten zeigt sich solidarisch mit den Flüchtlingen in Deutschland und ist gegen eine Kultur des Schweigens“, sagte Mazyek.
Dem beschuldigten Beamten wird vorgeworfen, einen Asylbewerber gezwungen zu haben, verdorbene Fleischreste vom Boden zu essen. Ferner habe er einen anderen an Fußfesseln über den Boden geschleift. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Körperverletzung im Amt. Dem Verdächtigten drohen bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahren Haft. (cop)