BERLIN. Die Zahl europäischer Dschihadisten, die in den Reihen der islamistischen Terrormiliz IS in Syrien und im Irak kämpfen, ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Laut dem EU-Terrorbeauftragten Gilles de Kerchove erhöhte sich die Anzahl der islamistischen Kämpfer aus Europa innerhalb weniger Monate von 2.000 auf 3.000.
Die meisten von ihnen kommen der EU zufolge aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Schweden und Dänemark. „Der Strom ist nicht ausgetrocknet“, warnte Kerchove gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Offenbar habe die Ausrufung eines sogenannten Kalifats durch den IS Wirkung entfaltet.
Gefahr durch Rückkehrer
Nach Schätzungen Kerchoves sein zwischen 20 und 30 Prozent der islamistischen Kämpfer aus Europa mittlerweile wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Während einige von ihnen unauffällig wieder ihr früheres Leben lebten, seien andere traumatisiert. Ein weiterer Teil habe sich aber bei den Kämpfen im Nahen Osten noch weiter radikalisiert und stelle nun eine Bedrohung für die Sicherheit dar. Es sei jedoch schwierig, diesen Teil zu identifizieren und geeignete Maßnahmen gegen diese Islamisten zu ergreifen.
Erst am Wochenende hatte die Berliner Polizei einen Türken festgenommen, der zuvor für IS in Syrien gekämpft haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 30 Jahre alten Mann die Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat vor. (krk)