LUXEMBURG. Der Internetversandhändler Amazon hat in der vergangenen Woche alle Bücher des Verlags Bublies aus dem Sortiment gestrichen. Neben den Werken zu Militärgeschichte wurden auch zahlreiche Bücher von Opfern des NS-Regimes gelöscht.
So etwa der Titel „Das Stigma“ vom Mitglied der Edelweiß-Piraten und Hitler-Gegner, Paulus Buscher. Für seinen Widerstand saß Buscher mehrere Jahre in Gestapo-Lagerhaft. Betroffen sind auch Titel von SED-Kritikern, dem Grünen-Mitbegründer Baldur Springmann sowie dem Schriftsteller Ernst Niekisch, der 1939 wegen Hochverrats zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Der Verlag befürchtet nun einen wirtschaftlichen Schaden. Ein Sprecher sagte der JUNGEN FREIHEIT, er gehe von „erheblichen Umsatzeinbußen“ aus. Bereits im Februar hatte Amazon ohne Angabe von Gründen zwölf Titel des rechtskonservativen Verlags Antaios aus dem Sortiment gestrichen. Eine Anfrage der JF dazu blieb bis heute unbeantwortet. (ho)