FRANKFURT/MAIN. Der ehemalige hessische Landtagsabgeordnete Daniel Mack (Grüne) hat möglicherweise die Unwahrheit über einen angeblich fremdenfeindlichen Vorfall gesagt. Nun droht ihm ein Strafverfahren. Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens der Bahn haben den Politiker wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angezeigt, berichtet Frankfurter Rundschau.
Hintergrund ist ein Vorfall im Oktober vergangenen Jahres, bei dem Sicherheitsbedienstete der Bahn im Frankfurter Hauptbahnhof einen Schwarzfahrer aus Ghana festgehalten hatten. Mack hatte die Festnahme beobachtet und fotografiert. Anschließend warf der 27jährige damalige Grünen-Abgeordnete den Bahn-Mitarbeitern vor, sie hätten den Schwarzfahrer mit einem Schlagstock verprügelt und ihn (Mack) selbst rassistisch beleidigt.
Mack bleibt bei seiner Version
Laut der Zeitung bestreiten die betroffenen Sicherheitsleute der Bahn die Darstellung Macks und berufen sich dabei auf mehrere Zeugen. Danach könne niemand die Version des dunkelhäutigen Grünen-Politikers bestätigen. Wie das Blatt weiter berichtet, lägen mehrere Anzeigen gegen Mack vor. Ein Sprecher der Bundespolizei teilte mit, die Ermittlungen seien abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft wollte allerdings nicht bestätigen, daß ein Verfahren eingeleitet worden sei. Als Landtagsabgeordneter genoß Mack Immunität, seit Beginn der neuen Legislaturperiode vor etwa zwei Wochen gehört er dem Parlament allerdings nicht mehr an.
Der Grünen-Politiker selbst reagierte im Kurznachrichtendienst Twitter verwundert auf die Vorwürfe: „‘Hau ab, Du Nigger’ – und nach 4 Monaten soll es laut DB-Sicherheit ganz anders gewesen sein. Da bin ich ja gespannt…“. Seiner Meinung nach sei „Zivilcourage“ und „sich einzumischen“ wichtig, „auch wenn es nicht einfach ist“. (vo)