BERLIN. Die Zahl der Einwanderer, die sich dauerhaft in Deutschland niederlassen, ist stark rückläufig. Dies geht aus einer neuen Untersuchung der OECD hervor.
Der Studie nach haben sich 2006 mit 216.000 Einwanderern elf Prozent weniger dauerhaft in Deutschland niedergelassen als im Jahr zuvor. Dagegen sei die Zuwanderung in OECD-Länder im Durchschnitt um fünf Prozent gestiegen.
Relativ zur Anzahl der Einheimischen sei die Zuwanderungsquote „von einem vergleichsweise niedrigen Niveau noch weiter gefallen“, stellt die OECD fest. Dagegen besäße Deutschland mit 380.000 Saisonarbeitern eine fast doppelt so hohe Quote wie in anderen OECD-Ländern. Auf diese Weise den Bedarf an Arbeitskräften zu decken und nicht dauerhaft anzusiedeln, trifft auf Kritik der OECD.
Starke Auswanderungswelle von Deutschen
„Das ist weder effizient noch praktikabel. Denn ihre Arbeitgeber müßten dann immer wieder neue Zuwanderer ausbilden, anstatt auf erfahrenes Personal setzen zu können“, zitiert die Welt den OECD-Generalsekretär Angel Guerria. „Das ist mit entsprechenden Kosten verbunden.“
Tatsächlich schrumpft die erwerbsfähige Bevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 2,5 Prozent, sollte sich der Trend fortsetzen. Ohne zusätzliche Einwanderer verringert sie sich um sechs Prozent. Allerdings ist dafür auch eine hohe Auswanderungsquote verantwortlich. Die Zuzüge von Deutschen in andere OECD-Länder haben zwischen 2000 bis 2006 jedes Jahr um mehr als fünf Prozent zugenommen.