BERLIN. Der Schauspieler Ben Becker ist überzeugt, daß man Jesus Christus auch in der Gegenwart ans Kreuz schlagen würde. „Wenn der heute sagen würde, was in dieser Gesellschaft hier alles nicht läuft, der würde heute wieder gekreuzigt”, sagte Becker in einem Gespräch mit der thüringischen Kirchenzeitung Glaube und Heimat. Christus sei seiner Meinung nach „kein Weichei-Hippie” und auch „kein Blumenkind” gewesen, sondern habe „knallhart gesagt, was Sache ist”.
Becker will mit dem Programm „Die Bibel – Eine gesprochene Symphonie“ erneut auf Tournee gehen. Bereits im vergangenen Jahr las der Schauspieler, begleitet von einem Bühnenprogramm, Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament vor. Er wolle das Publikum zur Beschäftigung mit biblischen Texten anregen, da diese „Bestandteil unserer hiesigen Kultur” seien.
Ein persönliches Glaubensbekenntnis in der Öffentlichkeit hat Becker jedoch abgelehnt: „Über die Frage danach, wer oder was Gott ist, hat sich die Menschheit über Tausende von Jahren bestialisch die Schädel eingeschlagen. In diese Diskussion mische ich mich nicht ein“, sagte Becker der Nachrichtenagentur dpa.
Anzeige wegen angeblichen „Hitler-Grußes“
Becker, der sich auch im „Kampf gegen rechts“ engagiert, geriet zuletzt in die Schlagzeilen, als er im April den „Hitler-Gruß“ gezeigt haben soll. Mehrere Zeugen, die Anzeige erstatteten, wollen ihn dabai auf dem Berliner Flughafen Tegel beobachtet haben. Becker zeigte sich damals über die Vorwürfe schockiert.
Er könne sich nicht an den Vorfall erinnern, sagte der Schauspieler in einer Erklärung. Jedoch sei er gerade von Dreharbeiten zu einem Film zurückgekehrt, in dem er einen brutalen Zuhälter persifliert habe. Mit einem Filmpartner habe er „lachend sämtliche Szenen“ durchgespielt. Zwar bedauerte Becker, daß er im Flughafen offenbar Menschen „zu nahe getreten“ sei. Jedoch verwundere ihn die Reaktion: „Ich hätte doch direkt angesprochen werden können.“