BERLIN. Die FDP hat vorgeschlagen, Flüchtlinge mit pädagogischer Ausbildung als Lehrer einzusetzen. „Wir dürfen das Potential dieser Menschen nicht brachliegen lassen“, sagte die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja Suding der Nachrichtenagentur dpa.
Die Liberalen wollen demnach noch vor Weihnachten einen Antrag in den Bundestag einbringen, der eine Bund-Länder-Vereinbarung zur Finanzierung von einjährigen Hochschulkursen für „Lehrkräfte mit Fluchtgeschichte“ vorsieht. So sollen die Teilnehmer die erforderlichen Voraussetzungen für die Arbeit an deutschen Schulen erhalten.
Lehrerverband sieht FDP-Plan skeptisch
Auf diese Weise könne der Lehrermangel laut Suding „ein Stück weit“ gemindert werden. Die FDP geht davon aus, daß sich unter den Flüchtlingen in Deutschland rund 5.000 Pädagogen befinden und beruft sich auf Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Zweifel an den Plänen der Liberalen äußerte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. „Mehr würde eine umfassende und nicht nur rudimentäre Nachqualifizierung der zahlreichen Quereinsteiger bringen.“
Der Lehrerverband hatte im Sommer beklagt, daß in diesem Schuljahr rund 15.000 Stellen unbesetzt bleiben würden. Zudem könnten weitere 40.000 Lehrerstellen künftig nur durch Quereinsteiger, Pensionisten und Studenten besetzt werden. (ag)