WIESBADEN. Fast zwei Millionen Ausländer sind 2015 nach Deutschland eingewandert. Die meisten von ihnen waren Asylsuchende aus Ländern außerhalb der Europäischen Union, berichtet das Statistische Bundesamt.. Insgesamt waren gegen Ende des Jahres 9,11 Millionen Ausländer in Deutschland registriert. Bereits im Januar hatte sich angedeutet, daß die Einwanderung ein neues Rekordniveau erreichen würde.
Auch die Nettozuwanderung nahm deutlich zu. Während knapp zwei Millionen Personen vor allem aus Nicht-EU-Ländern einreisten, zogen 860.000 Ausländer aus Deutschland fort. Daraus folge ein Wanderungssaldo von 1,14 Millionen Menschen, hieß es auf Grundlage der vorläufigen Wanderungsstatistik. „Das ist der höchste jemals gemessene Wanderungsüberschuss von Ausländerinnen und Ausländern in der Geschichte der Bundesrepublik“, teilte das Statistikamt mit. Im Jahr zuvor lag der Saldo noch bei 577.000 und bis 2014 waren die meisten Einwanderer noch Staatsbürger aus EU-Ländern.
In der Statistik sei die Zahl der eingewanderten Personen vermutlich zu niedrig, räumte das Amt ein. Es sei davon auszugehen, daß „eine zeitnahe Erfassung aller Schutzsuchenden durch die Meldebehörden nicht möglich war.“ Möglicherweise seien einige auf die Kommunen verteilt worden, bevor sie registriert werden konnten. Aber auch Doppelerfassung seien denkbar. (mv)