PORTLAND. Seit über 80 Tagen halten Ausschreitungen die Polizei in Portland im US-Bundesstaat Oregon in Atem. Wegen der zahlreichen Einsätze gegen die Randalierer können die Sicherheitskräfte Notrufe nicht mehr bearbeiten, berichtete Fox News.
So hätten die Polizei Anfang der Woche über 60 Anrufen wegen Diebstählen, Vandalismus, Einbrüchen und Schlägereien wegen Überlastung nicht nachgehen können. Zeitgleich hätten Hunderte Demonstranten Polizisten in der Stadt angegriffen und sie mit Flaschen und Steinen beworfen. Attacken der Randalierer richteten sich auch gegen Verwaltungsgebäude und ein Polizeibüro. Videos in den sozialen Medien zeigen brennenden Straßenbarrikaden und Brandstiftungen durch Vermummte.
Antifa rioters have shut down the streets outside the Multnomah Building in SE Portland. This is a new target for them. They’re using fires as street blockades. We are now over 80 days of violent protests. Video by @TheHannahRay. #PortlandRiots #antifa pic.twitter.com/ckfl5cUoTr
— Andy Ngô (@MrAndyNgo) August 19, 2020
Im Verlauf der „Black Lives Matter“-Proteste (BLM) hatten sich in der Stadt die Unruhen entwickelt. Tagsüber sei die Lage zumeist ruhig und die Menschen demonstrierten demnach friedlich. Nachts hingegen suchten BLM-Unterstützer und Antifa-Mitglieder die Konfrontation mit der Polizei.
Lokale Medien berichten von Schüssen
Derweil teilte die State Police des Bundesstaates bereits vergangene Woche mit, die Stadt zu verlassen. Ihr auf zwei Wochen angelegter Einsatz zum Schutz eines Bundesgerichtsgebäudes sei vorbei. Die Entsendung von Bundespolizisten durch US-Präsident Donald Trump war zuvor von örtlichen Politikern der Demokraten scharf verurteilt worden.
Lokale Medien wie The Oregonian meldeten, bei einem Aufeinandertreffen von rechten Demonstranten mit Linken seien Schüsse gefallen. Berichte über Verletzte gebe es jedoch nicht. Seit Beginn der Demonstrationen seien bislang über 500 Personen festgenommen worden. Zu Strafverfahren gegen die Verhafteten sei es jedoch bislang in weniger als 50 Fällen gekommen.
Portland, gelegen im Nordwesten der USA, gilt als linke Hochburg. Bereits in der Vergangenheit gab es dort regelmäßig sogenannte anti-kapitalistische Proteste. Durch die BLM-Bewegung verstärkte sich das Potential für entsprechende Kundgebungen. (ag)