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Globale Stromerzeugung: Internationale Energieagentur prophezeit Renaissance der Kernkraft

Globale Stromerzeugung: Internationale Energieagentur prophezeit Renaissance der Kernkraft

Globale Stromerzeugung: Internationale Energieagentur prophezeit Renaissance der Kernkraft

Das Bild zeigt die Sprengung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld.
Das Bild zeigt die Sprengung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld.
Die Sprengung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld: Energieagentur erwartet globales Widererstarken der Kernenergie. Foto: picture alliance / Wolfgang Maria Weber | R7172
Globale Stromerzeugung
 

Internationale Energieagentur prophezeit Renaissance der Kernkraft

Die Internationale Energieagentur prognostiziert einen globalen Boom der Kernkraft. Die Gründe dafür liegen vor allem im weltweit steigenden Strombedarf aufgrund neu entstandener Industrien.
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PARIS. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat eine weltweite Renaissance der Kernkraft prognostiziert. Kernenergie erlebe aktuell „ein starkes Comeback, mit steigenden Investitionen, neuen technologischen Fortschritten und einer unterstützenden Politik in mehr als 40 Ländern“. Weil die Stromnachfrage in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich zunehmen werde, werde der Markt für verläßliche und emissionsarme Energiegewinnung weiterwachsen, heißt es in einer Prognose, die die IEA am Donnerstag veröffentlichte.

Das globale Interesse an Kernenergie sei heute auf dem „höchsten Stand seit den Ölkrisen der 1970er Jahre“, heißt es in dem Bericht. Als Hauptgrund dafür sieht die IEA das Entstehen neuer, energieintensiver Industriezweige. Daher brauche es viel Strom, „nicht nur für konventionelle Anwendungen wie Leichtindustrie oder Klimaanlagen, sondern auch in neuen Bereichen wie Elektrofahrzeuge, Rechenzentren und künstliche Intelligenz“.

Kernkraft birgt auch Risiken

Die Stromerzeugung aus den weltweit knapp 420 Reaktoren werde 2025 einen neuen Höchststand erreichen, prognostiziert die IEA. Kernenergie mache aktuell knapp zehn Prozent der weltweiten Stromerzeugung aus und sei nach Wasserkraft die zweitgrößte Quelle für emissionsarme Elektrizität. Frankreich, China, Südkorea, Indien und weitere Staaten seien dabei, neue Reaktoren zu bauen oder bestehende auszubauen.

In den vergangenen fünf Jahren seien weltweit Laufzeitverlängerungen von mehr als 60 Reaktoren beschlossen worden, was fast 15 Prozent der gesamten Kernkraftwerksflotte entspreche.

Doch es gibt auch Probleme mit der Kernenergie, wie die Forscher einräumen – abgesehen von der globalen Frage nach sicheren Endlagern. Der Ausbau von Kernreaktoren stützt sich aktuell stark auf chinesische und russische Technik sowie Ressourcen wie Uran. Hier könnten neue Abhängigkeiten von Moskau und Peking entstehen.

Lindner erhebt schwere Vorwürfe

Obwohl Kernkraft meistens staatlich finanziert wird, brauche es für einen effizienten Ausbau auch private Investitionen, mahnte die IEA an. Dafür brauche es bis 2030 weltweit Ausgaben in Höhe von 117 Milliarden Euro.

Derzeit läuft in Deutschland ein Untersuchungsausschuß des Bundestags zum Kernkraft-Ausstieg der Ampel-Regierung. Dort müssen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Abgeordneten beantworten, wie diese Entscheidung im April 2023 zustande kam.

Ursprünglich war vorgesehen, die drei letzten deutschen Kernreaktoren am 31. Dezember 2022 auszuschalten. Wegen der Energiekrise in Folge des Beginns des Ukraine-Kriegs wurde ein Weiterbetrieb bis zum 15. April des Folgejahres beschlossen. FDP-Chef Christian Lindner kritisierte diese Entscheidung scharf. Die Grünen hätten das Thema nicht sachlich, sondern „identitätspolitisch“ angegangen, monierte der ehemalige Finanzminister als Zeuge im Bundestag. (st)

Die Sprengung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld: Energieagentur erwartet globales Widererstarken der Kernenergie. Foto: picture alliance / Wolfgang Maria Weber | R7172
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