HUSUM. In den vergangenen drei Jahren haben sich die Funde von verendeten Seepferdchen am Nordseestrand gehäuft. Das könnte auf eine hohe lebende Population schließen lassen. Dabei galten die Meerestiere dort als ausgestorben.
Während 2021 nur acht Exemplare angespült wurden, waren es ein Jahr später 38 und im vergangenen Jahr 23. In den ersten drei Monaten von 2024 wurden bereits neun Seepferdchen im Wattenmeer entdeckt. Das berichtet die Welt unter Berufung auf die Schutzstation Wattenmeer und auf das Portal „Beach Explorer“.
Nur männliche Seepferdchen gefunden
Das heißt, 78 der insgesamt 98 Meldungen in den vergangenen 75 Jahren gehen auf die Zeit seit 2021 zurück. Die Zahlen beziehen sich auf Deutschland, wo es mit 68 die meisten Funde gab, die Niederlande, Dänemark und das offene Meer.
Auffällig: Bisher fanden Forscher und Touristen, die ihre Funde meldeten, ausschließlich junge männliche Tiere. Das spreche zunächst gegen eine feste Population, heißt es von der Schutzstation.
Wie kommt es zu den gehäuften Funden? Eine These lautet, die Erwärmung der Nordsee könnte die Vorkommen positiv beeinflussen. Der Klimawandel sei wahrscheinlich, aber mehr ein sekundärer Effekt als der eigentliche Auslöser. Eine genaue Antwort auf das Phänomen können die Wissenschaftler noch nicht liefern. (fh)