FRANKFURT AM MAIN. Die Deutsche Börse hat den Sportwagenhersteller Porsche aus dem deutschen Leitindex Dax geworfen. Die Aktien werden ab dem 22. September nur noch im MDax gelistet – dem Index für mittelgroße Unternehmen.
Der Kurs war in den vergangenen Monaten dramatisch eingebrochen. Als sich das Traditionsunternehmen im September 2022 entschied, an die Börse zu gehen, lag der Ausgabepreis pro Aktie bei 82,50 Euro. Es war einer der größten Börsengänge der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
In den ersten Monaten hatte der Kurs nur eine Richtung gekannt: nach oben. Im April 2023 stieg er auf 118,90 Euro. Es folgte der Aufstieg in den Index der 40 wichtigsten deutschen Börsenwerte. Doch vor zwei Jahren begann der Abwärtstrend. Im Juni 2025 lag der Wert der Aktie nur noch bei 41,17 Euro – weniger als die Hälfte des Ausgabekurses und nur noch rund ein Drittel des Allzeithochs. Am gestrigen Mittwoch ging das Papier mit 44,53 Euro aus dem Handel.
Porsche scheitert bei Elektromobilität
Die Profitabilität der VW-Tochter ist so stark geschmolzen, daß nun der Abstieg aus dem Dax folgt – ein Sinnbild für die Krise der deutschen Autoindustrie, die vor allem politische Ursachen hat. Die staatlich geforderte Transformation auf Elektromobilität, die die Kunden nicht annahmen, ist dabei der Hauptgrund.
Aber auch die rekordverdächtigten Energie- und Stahlpreise, der schwächelnde chinesische Markt und der Zollstreit mit den USA haben zu katastrophalen Geschäftsergebnissen geführt. Im zweiten Quartal dieses Jahres war der Gewinn um 91 Prozent eingebrochen. Porsche verdiente nur noch 154 Millionen Euro nach rund 1,7 Milliarden ein Jahr zuvor.
Auch die anderen deutschen Autohersteller kämpfen mit stark sinkenden Gewinnen. Bei Mercedes-Benz war der Gewinn im ersten Halbjahr um 55,8 Prozent zurückgegangen, bei VW waren es 36,3 Prozent, bei Audi 37,5 Prozent und bei BMW 29 Prozent (die JF berichtete).
Scout24 rückt für Porsche in den Dax
Das belastet die Aktienkurse der Unternehmen. Die deutsche Autobranche hat zuletzt über 50.000 Arbeitsplätze streichen müssen. Laut Experten wird der Stellenabbau weitergehen.
Anders als die Porsche AG bleibt die Porsche Automobil Holding SE im Dax. Die Beteiligungsgesellschaft ist mit 31,9 Prozent der größte Anteilseigner von VW. Sie ist auch mit etwa einem Achtel an der Porsche AG beteiligt.
Neben dem Automobilhersteller muß auch der Laborausrüster Sartorius den Dax verlassen. Für die beiden Werte rücken der Anlagenbauer GEA und der Betreiber des Immobilienportals „Immoscout“, Scout24, nach. (fh)