BERLIN. Im September ist der Ifo-Geschäftsklimaindex zum vierten Mal in Folge gesunken. Er steht nun nur noch bei 85,4 Punkten. Wobei der Wert 100 für den Index im Jahr 2015 steht. Dieser mißt die Wirtschaftsaussichten in den Unternehmen.
Die negative Stimmung hat sich dabei inzwischen auf fast alle Branchen ausgebreitet. Außerdem beurteilen die Unternehmer die Erwartungen noch negativer als bereits zuvor. „Deutschland stehen dramatische Monate bevor“, kommentiert die Welt den Einbruch.
Denn der Chefvolkswirt der Investmentgesellschaft Bantleon Daniel Hartmann urteilt: „Angesichts der schwachen deutschen Wirtschaftsdaten stellt sich die Frage, ob sich daraus eine neue Abwärtsspirale entwickelt, welche Deutschland in eine tiefe Rezession stürzt.“ Das sei vor allem dann nicht auszuschließen, „wenn sich der Einbruch im Automobilsektor weiter verschärft und auf andere Branchen ausstrahlt“.
Verschärft Trump Deutschlands Wirtschaftskrise?
Viele Experten fürchten zudem eine weitere Verschärfung der Krise, wenn es nach den Präsidentschaftswahlen in den USA in sechs Wochen dort zu deutlich höheren Einfuhrzöllen kommt. Das hat der republikanische Kandidat Donald Trump angekündigt. Die deutschen Exporte nach Amerika würden dann laut Ifo-Institut um weitere rund 15 Prozent einbrechen.
Damit könnte eine Spirale von Gegenzöllen zum Beispiel aus China in Gang gesetzt werden, die die Exportnation Deutschland existentiell bedrohen würde, wie es heißt. Das wäre weit schlimmer als die derzeitige, nicht enden wollende Rezession. Die Ausfuhren würden dramatisch einbrechen. Das ist bisher im Geschäftsklimaindex noch gar nicht eingepreist.
Einziger Silberstreif am Horizont ist derzeit das völlig daniederliegende Baugewerbe. Dort hat sich die Stimmung leicht verbessert. Aber wirklich Hoffnung macht das nicht. Denn: „Vom Boden aus betrachtet kann es nur noch nach oben gehen“, kommentierte der Chefvolkswirt Europa der DWS, Martin Moryson, das Phänomen. (fh)