BERLIN. Nach zweimonatiger Suche nach neuen Investoren hat der Berliner E-Lastenradverleiher Avocargo Anfang April den Betrieb eingestellt. Die letzten 16 Mitarbeiter sind bereits betriebsbedingt gekündigt worden, wie der Business Insider berichtet. Avocargo verlieh in Berlin und München rund 200 elektronische Lastenräder, die ihre Kunden ähnlich den E-Scootern per App frei im Stadtgebiet mieten und wieder abstellen konnten.
2021 investierten Innoenergy, Exxeta AG sowie Westtech Ventures und Starthub Ventures mehrere Millionen Euro in das Start-up-Unternehmen. Dennoch mußte das 2021 gegründete Avocargo Anfang Februar einen Insolvenzantrag stellen. Bis April versuchten die Gründer erfolglos, neue Investoren oder einen Käufer zu finden.
Ohne Grüne in Berlin keine Lastenrad-Förderung
Unternehmensgründer Marc Shakorzy Tabrizi sagte, er und seine zwei Mitgründer hätten „Pech mit dem Timing“ gehabt. Da die Grünen im Februar bei der letzten Berliner Wahl ihre Regierungsbeteiligung verloren haben, sei vorerst mit einer finanziellen Förderung von E-Lastenrädern nicht mehr zu rechnen. „Die große Zeit der Lastenräder kommt erst noch“, prophezeite Tabrizi.
Mit den Grünen in der Landesregierung förderte Berlin 2021 den Kauf eines Lastenrades mit und ohne Elektromotor für Berliner Unternehmen, selbstständig Tätige und Vereine. Das Programm mit den Fördergeldern von 600.000 Euro für 2021 sollte einem „stadtverträglichen, emissionsfreien und lärmgeminderten“ Verkehr in Berlin beitragen. (ca)