KÖLN. Das Institut für deutsche Wirtschaft (IW Köln) hat in seiner Konjunkturprognose für das Jahr 2024 eine Fortsetzung der Rezession vorausgesagt. Demnach soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken. Damit würde eine Wirtschaftskrise zum ersten Mal seit 2002 mehr als ein Jahr dauern.
Als einen wichtigen Faktor für den Rückgang sieht das IW Köln das Handeln der Ampelregierung und die anhaltende Haushaltskrise. Das Karlsruhe-Urteil zum kreditfinanzierten Klimafonds der Bundesregierung schaffe „hausgemachte Verunsicherungen“, durch die sich die deutsche Wirtschaft nicht aus ihrer langjährigen Schwäche befreien werde. Dabei fehle es der Koalition an Kraft zur Sicherung einer verfassungsmäßigen Finanzierung, beklagten die Wirtschaftsexperten.
Steuersenkungen gegen Rezession
Das Institut mahnte, die Ampel müsse schnell reagieren und zusammen mit der Opposition eine „tragfähige Lösung“ des Problems finden. Es schlägt vor, Vorschriften zu vereinfachen, sowie die Energiekosten- und Steuerlast für Unternehmen zu reduzieren. „Deutschland verliert mit seiner Positionierung als Höchststeuerland an Wettbewerbsfähigkeit“, warnte die Denkfabrik.
Es ist nicht die erste Korrektur der Wirtschaftsaussichten für das kommende Jahr nach unten. Bereits Mitte November hatten die Experten der teilstaatlichen Commerzbank einen BIP-Rückgang um 0,3 Prozent prognostiziert. Noch im Sommer waren die Wirtschaftsweisen hingegen von einem Wachstum um 0,7 Prozent ausgegangen. (kuk)