WIESBADEN. Der Lebensmitteleinzelhandel hat laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (StBA) im März deutliche Umsatzverluste erlitten. Der reale (preisbereinigte) Umsatz sank gegenüber dem Vorjahresmonat März 2022 um 10,3 Prozent und gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent. „Dabei handelt es sich um den stärksten Umsatzrückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994“, teilte das Amt mit.
Als Ursache vermutet das StBA die deutlich gestiegenen Nahrungsmittelpreise. Im Vergleich zu März 2022 liegen die Preise um mehr als ein Fünftel höher (22,3 Prozent). Nach Angaben des Amtes war der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln im März damit dreimal so hoch wie die Gesamtinflation (7,4 Prozent).
Der allgemeine Einzelhandel verzeichnete im März im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2022 ein Umsatzminus von real (preisbereinigt) 8,6 Prozent und nominal (nicht nichtpreisbereinigt) 0,2 Prozent. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen zeigt das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2023 verlor der Handel im März real 2,4 Prozent und nominal 1,3 Prozent an Umsatz.
Konsumenten halten sich zurück
Nach dem aktuellen Konsumbarometer des Deutschen Handelsverbands (HDE) im Mai blicken Verbraucher „zunehmend optimistischer in die Zukunft“. Auf die Konsumneigung habe die verbesserte Verbraucherstimmung jedoch noch keinen Einfluß: „Die Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland kommt aber noch nicht wieder richtig in Schwung und bleibt weiterhin deutlich unter dem Vor-Krisen-Niveau.“
Der HDE erwartet für die kommenden Monate einen geringen Konsum bei den Verbrauchern und stattdessen verstärktes Sparen. Privater Konsum werde voraussichtlich kein Wachstumstreiber sein, folgerte der Verband. (ca)