Wie ernst ist die Lage?: Die Brics-Staaten und das Ende des US-Dollar
Wie ernst ist die Lage?: Die Brics-Staaten und das Ende des US-Dollar
Wie ernst ist die Lage?: Die Brics-Staaten und das Ende des US-Dollar
Eine Chinesische 100 Yuan-Banknote (vorne) und ein 1 US-Dollar Geldschein (M) liegen auf einem Tisch: Die Brics-Staaten fordern die US-Hegemonie heraus Foto: picture alliance/dpa | Fernando Gutierrez-Juarez (Symbolbild)
Der US-Dollar garantierte lange Zeit die Freiheit des internationalen Handels. Die Brics-Staaten wollen diese Vorherrschaft brechen, auch weil der Dollar immer häufiger zum politischen Instrument wird.
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Das von USA kontrollierte Finanzsystem mit dem Dollar als Weltwährung hat schwere Fehler, die das Ende der weltweiten Bedeutung zwangsläufig herbeiführen werden. Unkontrollierbare Spekulationen in Verbindung mit wertfreien Derivaten und anderen für spekulative Aktivitäten geschaffene Finanzprodukte, ferner die ständige Ausweitung der Dollarmengen ohne Schaffung von wirtschaftlich begründeteten Vermögenswerten ( etwa Gold ) als Garantie für Zahlungen aus Forderungen führen zur Vertrauenskrise gegen den Dollar, eine Entwicklung, die gerade erst massiv begonnen hat. Mit neuen auf Gold basierenden Währungen, etwa von den BRICS-Staaten in den Markt gebracht, wird dem Dollar Konkurrenz gemacht, die er nicht verdrängen kann. Am Ende entscheidet das Vertrauensniveau im Hinblick auf die Zahlungskräftigkeit, die dem Dollar gegenüber in wesentlichen Teilen der globalen Wirtschaften mehr und mehr abgesprochen wird.
„Durch die Auflösung der Goldbindung von 35 Dollar pro Unze im Jahr 1968 begann die US-Währung zum Spielball der Regierung zu werden. Die Möglichkeit, Dollar zu drucken, um Problemen des Staatshaushalts zu begegnen, verlockte auch die Politiker in Washington.“
Es war genau umgekehrt: WEIL die USA zu viele Dollar gedruckt hatten, mussten sie die sog. „Goldbindung“ beenden. Die galt allerdings nicht für Hinz und Kunz, wie viele Forenhelden glauben: Lediglich fremde Notenbanken hatten das Recht, für ihre überschüssigen Dollars Gold zu verlangen. Mit Gold „gedeckt“ war der USD allenfalls bis ca. 1930; aber selbst bei der historischen Gold“deckung“ war – auch in D. um 1900 – lediglich für einen Teil der umlaufenden Banknoten Gold vorhanden.
„Die Unze Gold kostet inzwischen 2.000 US-Dollar. Ab 1982 steigen DEMENTSPRECHEND die US-Schulden…“ Die Schuldensteigerung hat nichts mit dem Goldpreis zu tun.
„Würden die Staaten diese Billionen auf den Markt pressen, wäre die US-Währung stark gefährdet.“ Der USD würde dramatisch fallen. Damit würden sich diese Staaten ins eigene Fleisch schneiden. Die Importpreise für die USA würden exorbitant steigen; aber das Land ist sehr weitgehend autark.
Der Dollar war stets ein politisches Instrument, schon den Irakkrieg haben die USA weniger durch Waffen und mehr durch Bestechungsgelder an dortige Generäle gewonnen. Eine Zeit lang war er mit Gold gedeckt, später und bis heute ist er durch Kriege gedeckt. Wann immer es Schwächephasen gab, plündert man ein Land und assimilierte es in sein Währungssystem.
Die Ukraine wird wohl die nächsten Generationen ein kränkelnder, schwächelnder, dahinschwindender, korrupter Sumpf bleiben. Ein Neuaufbau – so wie im Gaza? Dieser Krieg hat sich für den Dollar wohl nicht gelohnt, der Iran und seine Reserven sind mittlerweile außerhalb der Möglichkeiten. Ansonsten bleibt nicht mehr viel.
Nach Gold- und Kriegsdeckung kommt als nächstes wohl die „Industriedeckung“. Deutschland vertreibt die seine, noch gibt es keine Asylantenschiffe von Industriekapitänen nach Übersee, diese Schicht verschwindet nach Möglichkeit geräuschlos. Ersetzt wird sie durch Ziegenhirten und Analphabeten.
In den USA bieten sich Chancen abseits vom strömlinienförmigen Klimafanatismus. Das gilt nicht für die Meinungsfreiheit, aber bei Produktionsansiedlungen ist man sehr pragmatisch. „Its the economy stupid“ gilt noch immer.
Wir können es drehen und wenden wie wir’s (oder die von den Geheimdiensten gefütterten) Medienlautsprecher wollen: Der „Werte-Westen“ ist am Ende der Fahnenstange. Der Abbau ist seh-, hör- und spürbar. Wir zehren von der Substanz; noch haben wir genug davon, aber der Abstieg ist nicht nur Gewiss, er ist bereits eingeläutet.
Das muss nicht zwingend schlecht sein; Lösungen wären vorhanden: Rückbau des Sozialstaates auf ein geringstes Minimum, Abbau des militärisch-industriellen Komplex, gerichtliche Verfolgung der Untreuen in der Regierung und ein Reboot als europäische Zivilistation von Sevilla bis zum Ural und eine Landbrücke bis nach Peking und darüber hinaus nach Tokyo runter bis in die Philippinen.
Wäre alles machbar. Aber dazu müssten wir unseren unnatürlichen Freund („Freund“) auf der anderen Seite des Atlantik abschütteln oder mindestens mal deutlich sagen, dass er Abstand zu nehmen hat.
Und Deutschland? Die sollen die Amis mal rauswerfen. Schluss mit fremdem Militär auf europäischem Boden. Weg damit. Braucht’s nicht. Russland und China sind nicht unsere Feinde. Sie sind unsere natürlichen Verbündeten.
DAVOR – GENAU DAVOR – graust es den Amerikanern bis aufs Blut.
Seit Nixon die Golddeckung des Dollar aufgekündigt hatte, der Dollar aber fest als Leitwährung etabliert blieb, hat man in den USA fleißig Geld gedruckt und mit Schulden den Konsum finanziert. Die Schulden wurden immer schneller weginflationiert und nie abgebaut. Die anfallenden Zinsen bezahlt man mit zusätzlichen Schulden. Diese gigantische Maschinerie finanziert bis heute einen hohen Konsum, enormen Reichtum und Einfluss und einen gewaltigen, mächtigen Militärapparat. So haben zahllose Lieferländer, auch die Ölstaaten, die Finanzierung und Stabilisierung der Hegemonialmacht USA über Inflationierung bezahlt. Europa und insbesondere Deutschland wurden durch billiges russisches Gas zu lästigen Konkurrenten. Das Problem wurde gelöst – durch ein paar Sprengsätze. Jetzt kaufen wir US-Gas zu Höchstpreisen und füttern damit die nun erstarkende US Wirtschaft. Europa ist nun erst recht uneinig und wie gelähmt. Deutschland verhält sich (mehr oder weniger freiwillig?) nur noch als Vasallenstaat. Es hätte wohl eines Helmut Schmidt bedurft, um uns eigenständig zu behaupten gegenüber den USA, deren Vormachtstellung durch die BRICS bedroht ist. Scholz und Baerbock können es nicht.
Sehe ich wie Sie, Hic Rhodos. Nur bin ich mir nichr sicher, ob dieser Systemwechsel ohne Weltkrieg abgeht. Und die andere Gefahr: US Eliten verbünden sich in ihrer letzten Not mit Peking – zum Schaden der restlichen Welt.
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Eine Chinesische 100 Yuan-Banknote (vorne) und ein 1 US-Dollar Geldschein (M) liegen auf einem Tisch: Die Brics-Staaten fordern die US-Hegemonie heraus Foto: picture alliance/dpa | Fernando Gutierrez-Juarez (Symbolbild)