Ernährungspolitik: Die große Lüge vom klimafreundlichen Bio-Fleisch

Bio-Fleisch als Klimakiller: Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und die Fleischtheke einer Biometzgerei. Fotos: picture alliance (2) / dpa | Peter Kneffel & CHROMORANGE | Udo Herrmann

Ernährungspolitik

Die große Lüge vom klimafreundlichen Bio-Fleisch

Wenn überhaupt noch Fleisch, dann Bio-Fleisch, sagen die Grünen. Doch eine Studie zeigt jetzt, wie viel klimaschädlicher das im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch ist.

HEIDELBERG. Die Herstellung von Bio-Fleisch ist im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch deutlich klimaschädlicher. Das geht aus einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hervor, über die die Bild-Zeitung berichtet. Demnach ist der ökologische Fußabdruck von Bio-Rindfleisch fünf Mal höher als von konventionellem Schweinefleisch.

Auch normales Rindfleisch schneidet deutlich besser ab. Während für dessen Produktion pro Kilogramm 13,6 Kilo sogenannte CO2-Äquivalente emittiert werden, sind es bei Bio-Rindfleisch 21,7 Kilo – 60 Prozent mehr. Bei normalem Schweinefleisch sind es sogar nur 4,6 Kilo.

Mehr Energie, mehr Futter, mehr Methan für Bio-Fleisch

Die Gründe sind plausibel: Die Umwandlung von Natur- in Weideland, die längere Zeit der Haltung der Kühe und damit verbundenen größeren Mengen an Energie und Futter verderben die Klima-Bilanz. Hinzu kommt, daß die Tiere in ihrem längeren Leben größere Mengen am klimaschädlichen Methan bilden und durch den After ausstoßen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte erklärt, die Deutschen mit einer speziellen Kennzeichnung des Fleisches zum Umstieg auf Bio-Produkte bewegen zu wollen. Für den Klimaschutz, Hauptanliegen der Grünen, ist das kontraproduktiv.

Bio-Kühe leben sechs Monate länger

Dem Tierwohl wird bei der Herstellung von Bio-Fleisch allerdings mehr Rechnung getragen: Kühe leben statt anderthalb Jahren zwei Jahre, bevor sie geschlachtet werden. Auch der Platz ist größer.

Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft ist der Verkauf von Bio-Fleisch rückläufig. Im vergangenen Jahr kauften die Deutschen 3,9 Prozent davon. 2021 waren es noch 4,0 Prozent. Dies wird mit den stark gestiegenen Lebensmittelpreisen in Verbindung gebracht. Es heißt aber auch, daß 96 Prozent der Deutschen weiterhin konventionelles Fleisch essen. (fh)

Kommentare anzeigen

Kommentare

Canabbaia sagt:

4. August 2023 um 13:47 Uhr

Grüne Naturschänderpartei!
Hugo Th. Frst sagt:

4. August 2023 um 13:22 Uhr

Das Methan bei Rindern wird durch Rülpsen hauptsächlich aus der vorderen Körperöffnung ausgestoßen.

Hugo Th. Fürst
Otto_von_B sagt:

4. August 2023 um 11:35 Uhr

Hier werden aber Äpfel mit Birnen verglichen. Ich bestreite, dass es einen menschen- oder tiergemachten Klimawandel gibt – zumindest nicht bewiesen ist. Dann ist mir das klimaschädlichere Bio-Schwein/Rind egal. Aber das Fleisch ist gesünder und schmeckt nebenbei auch besser. Und das halbwegs gut Leben des Tieres ist mir deshalb auch lieber.
1. Vercingetorix sagt:
  
  4. August 2023 um 12:58 Uhr
  
  Dem stimme ich nicht zu,das Bio besser Schmeckt , ich kaufe aus Überzeugung kein Bio egal was,weil das bloß ein bezahltes gutes Gewissen suggeriert!!!
  1. Otto_von_B sagt:
    
    4. August 2023 um 13:12 Uhr
    
    Wer nie Bio ißt, kann das doch gar nicht beurteilen was besser schmeckt.
    Es ist aber wirklich so: das auf der Weide geschossene Rind schmeckt einfach besser als eines mit lebenslangen Stresshomonen aufgezogenes. Das gleich gilt für natürlich gereifte Tomaten aus dem Garten
    1. Vercingetorix sagt:
      
      4. August 2023 um 14:08 Uhr
      
      Natürlich habe ich Bio Probiert, deswegen habe ich ja geschrieben das, daß nicht besser Schmeckt!!!
    2. Quo vadis Deutschland? sagt:
      
      4. August 2023 um 14:15 Uhr
      
      Sie sind ja ein richtiger Experte! Ein Rind auf der Weide geschossen … Wo haben Sie denn das her? Damwild z.B. wird im Gehege geschossen, aber doch keine Rinder.
      1. Otto_von_B sagt:
        
        5. August 2023 um 8:55 Uhr
        
        Doch, es gibt inzwischen Rinderzüchter, die lassen ihre Tiere vor Ort auf der Weide erschießen. Wie Wild. Das Rind wird dann vor Ort sofort geschlachtet. Eine Methode, die sich durchsetzen sollte zur Massenverfrachrung auch von Biotieren zum Thönnies
wotancc sagt:

4. August 2023 um 11:26 Uhr

Das scheint mir jetzt doch ein wenig polemisch.
Wenn man die Aussage „Wenn überhaupt noch Fleisch, dann Bio-Fleisch“ – zu Ende denkt bzw. rechnet, dann kommt man schnell auf eine andere Lösung, als im Artikel dargestellt.
Denn mit dem Verzehr von (nur) Bio-Fleisch soll(te) nicht der bisherige Fleischverbrauch 1:1 ersetzt werden – selbstverständlich gehört ja auch eine (angestrebte bzw. gewünschte) Änderung des Fleischkonsums dazu.
Kann sich ja auf dieser Basis jeder selbst ausrechnen, ab wann alles wieder „stimmt“.
Übrigens: weniger und bewusster Fleisch essen kann auch AfD-Wählern durchaus gut tun 😉
1. Quo vadis Deutschland? sagt:
  
  4. August 2023 um 14:17 Uhr
  
  Was bitte hat das Wahlverhalten mit dem Fleischkonsum zu tun? Da bedienen Sie wohl etliche Klischees.
2. Vercingetorix sagt:
  
  4. August 2023 um 14:50 Uhr
  
  Was mir als AfD Wähler gut tut,sind Menschen die nicht schreiben was für AfD Wählern gut ist.Ich,und nur ich entscheide was ich Esse,Trinke,Lebe,Arbeite und in meiner Freizeit mache,auch entscheide ich als AfD Wähler wie ich Heize,wo ich Wohne und wie ich Wohne und Lebe und noch etwas auch meine Wahl der AfD entscheide ich Frei aus Überzeugung.Was auch immer sie machen und Tuen,ist ganz alleine ihre Sache, Interessiert mich auch gar nicht und geht mich vor allem nichts an!!!
  Ich hoffe das war Deutlich!!?
Winkelried sagt:

4. August 2023 um 11:24 Uhr

Wie ist den Özdemir angezogen?
Ich dachte, wir hätten die „menschengemachte Klimakatastrophe“ wegen der „menschengemachten Klimaerhitzung“!
Peter Kunze sagt:

4. August 2023 um 10:30 Uhr

Ich gebe auf !!!Diese Verlogenheit der Grünen . Jeder im Kabinett und Bundestag wissen über die mangelhafte Qualifikation grüner Minister ,in ihren Aufgabengebiet !
Das ein grüner Landwirtschaftsminister ständig unter „Strom“ steht und immer wieder sich BIO von seien Balkonpflanzen-Hanf ernährt ist seit Jahren bekannt .
gleiches wie mit den BIO -Fleisch kann man auch berechnen mit den E-Autos errechnen .
aber wer begreift das in dieser Regierung ?
der Olaf ..kann sich an nichts erinnern ,grinst in die „Linse“ und weis alles besser !
Lasst es Deutschland diese Talfahrt geniessen !
1. infaustumveritas sagt:
  
  4. August 2023 um 10:49 Uhr
  
  Dieses Deutschland sind auch Sie, Herr Peter Kunze – also NICHT aufgeben !
Quo vadis Deutschland? sagt:

4. August 2023 um 9:36 Uhr

Nein, Ebor, das stimmt so eben nicht generell. Antibiotika werden in der Tierhaltung nur im Krankheitsfall eingesetzt. Es gibt eine deutschlandweite Datenbank zum Antibiotikaeinsatz, dort muss jeder Einsatz dokumentiert werden. Detail sprengen hier das Forum. Aber glauben Sie mir bitte, einfach mal so eben Antibiotika- das kann sich gar keiner leisten. Zur Qualität der Produkte gibt es verschiedene Studien. Anonym verkostet entschieden sich die Koster oft für das konventionelle Produkt. Bio ist nicht entscheidend, sondern Haltungsart, Sachverstand. Haben Sie schon mal was von Fairmast-Fleisch gehört? Ist nicht Bio, aber ausgezeichnete Qualität, weil hier Tierwohl ganz groß angesiedelt ist.
UP071120 sagt:

4. August 2023 um 9:35 Uhr

Mich interessieren beim Kauf und Verzehr von Biofleisch allein das Tierwohl, gesundheitliche Aspekte und der Preis.

Ich hoffe, dass es den Tieren in der Bio-Haltung besser geht und dass deren Fleisch gesünder ist, als das Fleisch der Tiere in der Massentierhaltung. Den deutlich höheren Preis für Biofleisch versuche ich dadurch zu kompensieren, dass ich den Verzehr von Fleisch (und Fisch) stark reduziert habe.

Unter der Woche meist nichts davon, am Wochenende je nach Lust und Laune. Ganz einfach, undogmatisch und gesund. Ebenso verfahre ich mit dem Wein. Das funktioniert und mir geht es gut damit. Win-Win, oder?

Es gibt eine Menge von Familien in Deutschland, die knapp bei Kasse sind und die sich das Biofleisch nicht leisten können oder wollen. Das ist ihre Entscheidung und geht mich nichts an.

Die ganze Klimadebatte in Deutschland nimmt für mich immer mehr die Form von Rinderwahnsinn an.
infaustumveritas sagt:

4. August 2023 um 9:33 Uhr

Über die Sache mit der GROßEN LÜGE brauchen wie nicht zu sprechen, das hat der werte Mit-Kommentator Widerstandsgewächs bereits getan. Was ich persönlich unangemessen finde, das der Gebrauch von Wörtern wie Herstellung, Produktion etc im Zusammenhang mit Tieren. Das sind Lebewesen, die ihren Körper nicht dazu haben, daß dieser von den Leuten gefressen wird – das sind Lebewesen, die ihrerseits eine Weiterentwicklung erreichen wollen. Wenn es zu dieser Evolution gehört, als Nahrung zu dienen, dann ist das zwar zu akzeptieren … aber nicht in dem Ausmaße, wie das gegenwärtig geschieht. Daß das aber geschieht, liegt daran, daß sich die Leute reproduzieren ohne an ein Morgen zu denken.
1. Quo vadis Deutschland? sagt:
  
  4. August 2023 um 14:25 Uhr
  
  Wie würden Sie das denn nennen, was die Landwirte so tun? Es gibt Erzeugerpreise, weil eben etwas erzeugt wird. Auch Fleisch. Kein Tier wäre in den Ställen, wenn es nicht am Ende der Ernährung dient. Ich bin total für eine tierartgerechte, extensive Haltungsform, aber ohne Sentimentalität. Denn ich esse ab und zu gerne ein Steak und dazu gehört, dass dieses Fleisch erzeugt wurde und am Ende ein Schlachtprozess gestanden hat. Das ist nun mal so.
  1. infaustumveritas sagt:
    
    5. August 2023 um 7:56 Uhr
    
    Werte/r QVD, Fleisch wird nicht erzeugt, sondern es entsteht, weil eine Kuh und ein Bulle einen Reproduktions-Vorgang vollziehen. Stellen Sie sich nur einmal vor, daß die Erde von 500 Mio Menschen besiedelt würde …. würde dann nicht Ihre ganze Antwort in sich zusammenfallen? Ich sehe Tiere als Teile in der Nahrungs- aber vielmehr noch in der Evolutionskette, die dazu dienen, das Verhalten der Menschen gegenüber „niedereren“ Schöpfungen zu ermessen. Gibt Ihnen das zu denken ? Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Ebor sagt:

4. August 2023 um 9:24 Uhr

Bitte auch berücksichtigen, daß Bio-Tierhaltung grds. zu weniger Schadstoffen (zB. Antibiotika) und die natürlichere Ernährung zu einem besseren Nährstoffprofil der tierischen Produkte führen dürften. Bio-Tierprodukte sind daher mE tatsächlich vorzugswürdig, wenn auch nicht aus Gründen des sog. „Klimaschutzes“, wohl aber aus solchen der gesunden Ernährung.
Quo vadis Deutschland? sagt:

4. August 2023 um 9:18 Uhr

Für die Erzeugung von Bioprodukten wird generell mehr Fläche für die gleiche Menge des erzeugten Produkts benötigt, ca. 1/3. Wir verzichten also auf die Erzeugung von Lebensmitteln im Sinne des Gutmenschen. Angesichts des Hungers in der Welt ist das besonders verwerflich.

Insgesamt ist Biolandwirtschaft eine Nische, die jetzt angesichts der Inflation für immer weniger erschwinglich ist. Und zum Trost für alle anderen: Nirgendwo ist die Landwirtschaft so kontrolliert und reglementiert wie in Deutschland. Dadurch sind die konventionell hergestellten Lebensmittel sehr gesund, auch wenn sich viele Vorurteile wie standardmäßiger Gift- und Antibiotikaeinsatz hartnäckig halten. Hier hat die Presse in vielen Jahren ganze Arbeit geleistet. Bio ist eine Lebenseinstellung und konnte nur so wachsen, weil es den Menschen hier zu gut ging. Ein längeres Leben hat davon keiner. Der Markt ist auch gerade dabei, sich wieder auf die Nischenproduktion zurückzuregeln. Ich esse lieber ein gutes deutsches Produkt als Bio aus der Dritten Welt.
Widerstandsgewächs sagt:

4. August 2023 um 9:00 Uhr

Wo wird nicht gelogen? Die Lüge der angeblichen Besserstellung des alten weißen Mannes, die Lüge die Fachkräfte welche nur die Sozialbilanz in den negativen Bereich bringen, die Lüge von den armen alten Frauen, von der stetig besser werdenden Bildung usw. Jeden Tag kann man eine gewaltige Lüge aufdecken! Im Übrigen nimmt durch die zunehmende Anzahl von Muslims der Verbrauch von Schweinefleisch ab, wobei gesagt werden sollte, dass wir tatsächlich zuviel Fleisch essen und das durchschnittliche Übergewicht, auch der Deutschen verheerend für die Sozialbilanz ist! Nur es wird nicht mit Gesetzen und Verordnung regelbar sein, die führen in Diktatur, schon heute spürbar!

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