RIAD. Die Rallye Dakar sollte die große Werbefahrt für Audi werden. Mit dem Sieg wollte der Konzern seine E-Mobilitätsstrategie als überlegen darstellen. Denn schon in wenigen Jahren will der Ingolstädter Autobauer nur noch Elektrofahrzeuge herstellen und den Verbrenner-Motor verbannen. Doch die Ambitionen werden bitter enttäuscht.
Nach mehr als der Hälfte der 16tägigen Rallye liegen die im Feld verbliebenen beiden Audis mit 29 beziehungsweise sieben Stunden chancenlos zurück. Der dritte – gesteuert von Carlos Sainz – fiel sogar bei einem Überschlag (siehe Video) ganz aus. Die Wagen mit Benzinantrieb von Toyota fahren die Deutschen in Grund und Boden.
🎥 First footage of @CSainz_oficial and @LucasCruz74’s crash, after only 6km in the special. 🚗#Dakar2023 pic.twitter.com/se7SKV27YD
— DAKAR RALLY (@dakar) January 10, 2023
Audi-Werbung für E-Autos geht nach hinten los
„Wir wollen unter die ersten drei des Gesamtklassements kommen“, hatte Audi-Sportchef Rolf Michel vor Beginn der Veranstaltung in Saudi-Arabien als Ziel ausgegeben. Alle wußten, daß er nur auf den Gesamtsieg schielte, um die Überlegenheit des auch elektrisch angetriebenen RS Q e-tron zu demonstrieren.
Ernüchtert von den kläglichen Ergebnissen hat Michel die ursprüngliche Zielsetzung („mindestens Podest“) umdefiniert. Nun sagt er: „Wir wollen noch möglichst viele Wertungsprüfungen gewinnen und Erfahrung für nächstes Jahr sammeln.“
Dabei ist schon die Rede vom reinen Elektrofahrzeug etwas übertrieben: Der Audi RS Q e-tron wird von zwei drehmomentstarken Elektromotoren angetrieben. Ihren Strom beziehen sie allerdings aus Batterien, die von einem Hochleistungs-Verbrennungsmotor beim Fahren geladen werden. Die Rallye Dakar endet am Sonntag in Dammam am Persischen Golf, einem wichtigen Standort der saudischen Erdölindustrie. (fh)