BERLIN. Die Unionsfraktion im Bundestag hat vorgeschlagen, zur Behebung des Fachkräftemangels in Deutschland künftig mehr auf Bildung und die Vermittlung einheimischer Arbeitnehmer in freie Stellen zu setzen. „Es braucht bessere Aus- und Weiterbildung sowie einen durchsichtigen Arbeitsmarkt, dessen Bedarfe besser erkannt werden können. Wir müssen insbesondere alle Anstrengungen unternehmen, um arbeitslose Menschen im Inland in Lohn und Brot zu bringen“, heißt es im Positionspapier „Fachkräftemangel beenden, Deutschlands Wohlstand sichern“ der CDU/CSU-Fraktion.
Zugleich räumten die beiden Parteien ein, „ohne Fachkräfte aus dem Ausland werden wir einen für die künftigen Herausforderungen gut gerüsteten sowie wettbewerbsfähigen Wirtschafts- und Arbeitsmarkt nicht gewährleisten können“. Deshalb müßten Bestrebungen verstärkt werden, ausländische Fachkräfte anzuwerben.
Der Maßnahmenkatalog sieht unter anderem vor, die Berufsorientierung der Bewerber zu verbessern. Zudem sollte schon während der Schulzeit die Weichen für den späteren Berufsweg gestellt werden. Weitere Mittel zur Gewinnung von Fachkräften sind demnach eine verbesserte Unterstützung für Frauen und flexiblere Arbeitszeitmodelle.
Union warnt vor Zuwanderung in Sozialsysteme
Der sozialpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Stracke (CSU), attackierte in dem Zusammenhang die Ampelkoalition. Er war ihr vor, „zur Bekämpfung des Fachkräftemangels vor allem mehr ausländische Kräfte nach Deutschland holen“.
Der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Alexander Throm (CDU), pflichtete ihm bei und betonte, die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) setzte auf unqualifizierte Arbeitsmigration. Pläne der Ampel sähen vor, ganz auf fachliche Qualifikation von Migranten zu verzichten. „Damit steigt das Risiko der Zuwanderung in unsere Sozialsysteme.“
Unlängst hatte der neue Chef der Jungen Union, Johannes Winkel (CDU), sich für mehr Migration ausgesprochen – auch abseits von Fachkräften. In dem Zusammenhang äußerte er: „Generell sollte die Politik Menschen, die nach Deutschland kommen und hier für ihre Familie und unser Land hart arbeiten, öfter auch einfach mal Danke sagen.“ (ag)