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Unternehmensvorstände: Adidas-Chef für Leistungsprinzip statt Frauenquote

Unternehmensvorstände: Adidas-Chef für Leistungsprinzip statt Frauenquote

Unternehmensvorstände: Adidas-Chef für Leistungsprinzip statt Frauenquote

Kasper Rorsted: „Habe bis jetzt keine Frau getroffen, die sich vor der Beurteilung nach Leistung versteckt“
Kasper Rorsted: „Habe bis jetzt keine Frau getroffen, die sich vor der Beurteilung nach Leistung versteckt“
Kasper Rorsted: „Habe bis jetzt keine Frau getroffen, die sich vor der Beurteilung nach Leistung versteckt“ Foto: picture alliance/dpa | Daniel Karmann
Unternehmensvorstände
 

Adidas-Chef für Leistungsprinzip statt Frauenquote

Adidas-Chef Kasper Rorsted hat die von der Bundesregierung beschlossene Frauenquote für Unternehmensvorstände kritisiert. „Die gesetzliche Quote wird uns nicht helfen. Es ist keine nachhaltige Lösung.“ Er setze lieber auf das Leistungsprinzip. „Die Konsequenz von Leistung ist, daß alle gleichberechtigt behandelt werden.“
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BERLIN. Adidas-Chef Kasper Rorsted hat die von der Bundesregierung beschlossene Frauenquote für Unternehmensvorstände kritisiert. „Die gesetzliche Quote wird uns nicht helfen. Es ist keine nachhaltige Lösung“, sagte Rorsted am Dienstag der Bild-Zeitung. Wenn ein Unternehmen ein diverses Führungsteam wolle, funktioniere das auch, zwar „nicht über Nacht, aber es klappt“.

In seinem Unternehmen seien aktuell 35 Prozent der Führungskräfte weiblich. Er sei aber für einen anderen Ansatz: „Ich habe mir immer gesagt, wenn ich zu einer Minderheit gehören würde, würde ich gerne das Leistungsprinzip haben. Die Konsequenz von Leistung ist, daß alle gleichberechtigt behandelt werden. Ich habe bis jetzt keine Frau getroffen, die sich vor der Beurteilung nach Leistung versteckt hat.“ Würde ihm aber jemand sagen, er sei Vorstandsvorsitzender geworden, weil er Däne sei, bliebe ein Beigeschmack, erklärte der Manager.

Die Bundesregierung hatte vor rund zwei Wochen einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der eine bestimmte Anzahl von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst vorschreibt. Beispielsweise müssen den Vorständen von börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen, die mehr als drei Mitglieder haben, künftig mindestens ein Mann und eine Frau angehören.

Bundesverband berufstätiger Mütter lobt Regierungsbeschluß

„Dieses Gesetz ist ein Meilenstein, gerade für die Frauen, die jetzt mit ihrer Qualifikation zum Zuge kommen und einen langen Weg hinter sich haben“, lobte die Vorsitzende des Bundesverbands berufstätiger Mütter, Cornelia Spachtholz, am Montag gegenüber Nordbayern. Sie sei schon gespannt, wie lange es noch dauern werde, „bis Frauen auch andere Frauen solidarisch befördern“.

Frauen seien in Deutschland zwar auf dem Papier gleichgestellt, in der Realität aber nicht. Dies zeige sich gerade in der Corona-Pandemie bei der „Care-Arbeit“, aber auch bei Gehältern und den Renten. „Nehmen wir nur ein Beispiel: Frauen haben zwar oft einen höheren Bildungsabschluss, doch dann stagniert die Karriere bei der Familiengründung. Oft werden sie dort in ein traditionelles Rollenverständnis zurückgeworfen.“ (ls)

Kasper Rorsted: „Habe bis jetzt keine Frau getroffen, die sich vor der Beurteilung nach Leistung versteckt“ Foto: picture alliance/dpa | Daniel Karmann
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